Introduction

Abgestillt.

Abgestillt.

abgestillt

Ich bin wieder ein freier Mensch. Nicht wirklich. Weil August auf und um mich herum ist ja geblieben. Aber ich bin keine Milchbar mehr und auch kein Schnuller. August trinkt glücklich seine Flasche und jetzt, wo ein für allemal die Brust abgehakt ist, nimmt er auch sehr gerne einen Schnuller. Das war vorher nicht der Fall. So leicht ist man ersetzbar. Nein, nein, ich find das alles gut so. Man muss ja mit dem mitgehen, was passiert. Und anscheinend reichte es meinem Körper. Und vier Monate stillen ist auch ausreichend, auch wenn die WHO mehr empfiehlt. Besser kann man immer alles machen. Bald kann man dann auch schon mit Brei anfangen, darauf freu ich mich schon: Für ihn kochen. Mein Mann ist auch ganz selig, dass auch nun endlich er den Versorger spielen kann, wenn er August die Flasche gibt. Gott sei Dank ist es August völlig egal, wer das tut. Das sehen wohl nicht alle Babys so.

Dieser Abstillprozess hat ihn auch ein wenig reifen lassen, bild ich mir ein. August kann motorisch mehr, er dreht sich ganz hervorragend und gerne von einer Seite zur nächsten. Und so zehn Minuten kann er sich auch mal mit einem Stoffball beschäftigen. Dann guckt er sich immer im integrierten Spiegel an und strahlt. Das sind die schönsten Momente, wenn man gar nichts machen muss und er von sich aus glücklich ist.

Ich danke euch fürs Lesen. Das waren 13 aufregende Monate für mich, Monate, die man natürlich nie vergessen wird. So eine Schwangerschaft, die in meinem Alter ja auch die Einzige bleiben wird, dann so eine Geburt, und dann gab es ja leider auch unerfreuliches (der Tod meines Schwiegervaters). Auf jeden Fall steckt man in einer ganz neue Situation, in der man neue Seiten an sich und auch am Partner entdeckt – Seiten, die einem gefallen, Seiten, die einem nicht gefallen. Aber in großem und ganzen bin ich sehr gerne Mutter, gleichzeitig freue ich mich aber auch wieder auf den Job. Wenn August gut mitmacht, dann wird er ab September (wenn er ein Jahr ist) von meiner Schwiegermutter drei Tage die Woche betreut. Die freut sich sehr auf die Zeit, wobei man sie auch immer bestärken muss, dass sie das gut kann. Sie ist sich in vielem noch unsicher. Aber bis dahin ist August ja auch nochmal ein Ticken größer, und man kann dann schon auf Spielplätze mit ihm. Momentan ist sie nur einmal die Woche da, weil sie ja nicht in Hamburg wohnt. Ab September zieht sie aber in eine kleine Eigentumswohnung, die sie sich kürzlich gekauft hat. Das ist schon ein Luxus, die Oma direkt in der Nähe zu haben. Das wird uns und ihr, nach dem Tod ihres Mannes, sehr gut tun. Und dann könnte er ab 1,5 oder 2 Jahren in eine Kita oder zu einer Tagesmutter. Und Oma bleibt weiterhin fest an unserer Seite. Ein Segen.

Heute abend bin ich auf einem Geburtstag eingeladen. Da werde ich mir mal eine Weißweinschorle gönnen. Viel mehr vertrage ich wahrscheinlich eh nicht nach so langer Abstinenz. Klar freue ich mich drauf, aber eher wegen des Ausgehens an sich und nicht wegen des Weins.

Macht’s gut!

Carla

Quelle: Foto von nerissa’s ring unter CC BY 2.0 

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