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Hochzeit mit Tücken

Hochzeit mit Tücken

Das hatte ich mir wirklich schöner vorgestellt. Eine meiner besten Freundinnen hat letztes Wochenende geheiratet. Unser erstes, großes Event mit Baby. Abgesehen davon, dass ich stille und nichts trinken kann, gab es im Vorfeld auch noch ein paar andere Dinge die ich bedenken musste.

Endlich mal wieder raus. Feiern, Freunde und Bekannt treffen, viel reden, nichts trinken. Das ist mir mittlerweile egal. Natürlich will ich gut aussehen. Seit der Geburt habe ich abgenommen. Die Waage zeigt fast wieder mein ‚Normalgewicht‘ an. Ohne was dafür zu tun. Stillen reicht, obwohl ich den ganzen Tag esse. Ich habe in der Schwangerschaft aber auch nicht sonderlich viel zugenommen. Hatte nur einen dicken Bauch. Sonst nichts.

Wunderbar! Ich passe in alle meine schönen Kleider. Aber leider nutzt mir das nichts. Ich muss ja stillen, d. h. ich sollte schnell und ohne fremde Hilfe meine Essenslieferanten auspacken können. Das schaffe ich bei keinem meiner Kleider. Was Neues muss her. Auch gut. Ich bestelle mir ein optimales Stillkleid. Jetzt bin ich ausgestattet und mit meinen Männern kann man sich auch sehen lassen. Ich freue mich richtig.

Aber zu früh gefreut. Tja, was soll ich sagen. Die Zeremonie war wirklich schön, auch das Essen war gut aber meine Laune und er Alkoholpegel meines Freundes ließen leider zu wünschen übrig. Während ich ständig in einem kleinen Nebenzimmer gestillt oder den Kleinen schlafen gelegt habe, hat er sich beim ‚Brautverziehen‘ wohl ein Weinchen zu viel gegönnt. Wirklich toll. Anstatt sich mit der Betreuung von Leopold abzuwechseln, musste ich mir auch noch zusätzlich seine lustigen Geschichten anhören, die nicht lustig waren.

Ich wollte nur noch heim. Der Kleine hatte lange genug durchgehalten und die Musik wurde auch langsam immer lauter. Außerdem war mein Nervenkostüm ziemlich dünn und ich hätte jederzeit explodieren können. Noch ein ‚lustiger‘ Spruch und wäre ausgerastet.

Die Heimfahrt war zum Glück ruhig. Beide Männer haben tief und fest geschlafen. Zu Hause angekommen, habe ich erstmal meinen Freund ins Bett gebracht und dann noch ein bisschen mit Leopold auf der Couch gekuschelt. Für ihn war der Tag bestimmt auch anstrengend. So viel Menschen, so viel Lärm. Aber jetzt ist ja erstmal Ruhe und nichts größeres geplant. Und im Gegensatz zu seinem Vater hat er sein erstes, großes Event super gemeistert.

Quelle: Bild © Privat

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