Introduction

Reif für die Mutter-Kind-Kur

Ostseeklinik Grömitz

Reif für die Mutter-Kind-Kur

Schon lange fühlte ich mich „reif für die Mutter-Kind-Kur“. Kurz vor der Corona-Pandemie spielte ich bereits mit dem Gedanken, mir und meiner Tochter eine Auszeit zu gönnen – Zeit, um neue Kraft zu tanken und meine Gesundheit mal wieder auf Kurs zu bringen.

Seit meine Älteste in die Krippe ging, sammelte ich Virus-Infekte fast wie andere Leute Treuepunkte im Supermarkt. Als ich deshalb einem Arzt von meinen Kurplänen erzählte, blickte er mich nur skeptisch an und sagte: „Sie wissen schon, dass Sie da auch Anwendungen machen müssen?“ Äh, ja? Ist das nicht der Sinn einer Kur?

Voraussetzungen und persönliche Gründe für meine Mutter-Kind-Kur

Als sich meine Lebenssituation während der Pandemie weiter verschlechterte und ich meine zweite Fehlgeburt erlitten hatte, schlug mir meine Allgemeinärztin von selbst eine Mutter-Kind-Kur zur Erholung vor. Doch dazu kam es erstmal nicht. Der Grund: Ich war bereits mit Alina schwanger. Nach ihrer schwierigen Geburt, meiner ständigen Infektanfälligkeit und den immerwährenden Nackenschmerzen sowie Migräneanfälle fragte ich noch einmal nach und bekam ein neues Rezept für die Kur.

Die Suche nach der passenden Kurklinik

Jetzt zögerte ich nicht länger und begann sofort, Kurkliniken abzutelefonieren. Ganze vier Wochen verbrachte ich mit der Recherche. Die langen Wartezeiten am Telefon stellten meine Geduld ganz schön auf die Probe.

Meine Wunschklinik im Schwarzwald lehnte uns ab. Der Grund: Alina wäre ihnen bei Kurantritt mit knapp 24 Monaten zu jung; die Klinik war auf Kleinkinder nicht eingestellt. Ich war enttäuscht – heute bin ich froh über ihre Offenheit. Denn eine Kur mit Kleinkind bringt ohnehin einige Herausforderungen mit sich, wie sich noch herausstellen würde.

Andere Kliniken hatten so schlechte Bewertungen, dass mir schon beim Lesen die Lust verging. Die Berichte beschrieben abgelegene Kliniken, schmutzige Zimmer, ungenießbares Essen und wenig kinderfreundliche Angebote, was mich zögern ließ. Viele Mitarbeiter wirkten am Telefon kurz angebunden und klangen wenig motiviert.

Dann erfuhr ich von meiner Krankenkasse, dass ich nicht zwingend an die Kliniken auf ihrer Liste gebunden war – ein kleiner Hoffnungsschimmer!

Kurträume von der Ostsee

So kam mir die Idee, nach Norddeutschland ans Meer zu fahren – ein lang gehegter Kindheitstraum und ein Klima, das gut gegen meinen Heuschnupfen ist.

An der Nordsee fand ich nichts Passendes, also begann ich, mithilfe von Google Maps Kliniken an der Ostsee zu recherchieren. In Grömitz wurde ich fündig. Die Klinik machte sofort einen guten Eindruck: keine langen Wartezeiten am Telefon, freundliche Mitarbeiter, und das Beste – die Klinik lag direkt in Strandnähe am Ortsrand.

Ostseeklinik Grömitz
Privat

Trotz eher mittelmäßiger Bewertungen entschied ich intuitiv: Die ist es! Wichtig war auch, dass die Klinik mit meiner Krankenkasse zusammenarbeitete, denn nicht jede Mutter-Kind-Klinik nimmt Patienten von jeder Krankenkasse auf.

Nachdem ich den detaillierten Fragebogen der Klinik ausgefüllt hatte, hieß es nur noch abwarten. Die Freude war groß, als endlich die Bestätigung im Postkasten lag.

Warum die Planung früh beginnen sollte

Nun hieß es warten: Ich hatte die Kur im Oktober 2023 beantragt, doch mein Aufenthalt war erst für diesen September angesetzt. In Grömitz traf ich zwar eine andere Mama, die sehr kurzfristig noch einen Platz bekommen hatte – aber das ist eher die Ausnahme! Allen, die mit ihren Kindern eine Kur planen, rate ich daher: Frühzeitig kümmern lohnt sich!

Tücken in der Reiseplanung

Ich sehnte mich nach einer entspannten Auszeit an der Ostsee. Doch die Vorbereitungen verliefen dann doch stressiger als erhofft. Bis Mitte August war ich noch mit einer Weiterbildung beschäftigt, was mir kaum Zeit für die Kurvorbereitungen ließ. Direkt danach besuchten wir die Großeltern in der Türkei, die Alina seit ihrem 9. Lebensmonat nicht mehr gesehen hatten.

Besonders herausfordernd war das enge bürokratische Zeitfenster, das mir die Klinik vorgegeben hatte. So erhielt ich wichtige Unterlagen erst kurz vor unserem Abflug nach Izmir. Auch die App mit den Informationen für die Kur, die mich während der drei Wochen begleiten sollte, wurde erst in der Woche davor freigeschaltet.
Im Trubel der Rückreise konnte ich, wie befürchtet, nicht darauf zugreifen.

Alles packen in nur zwei Tagen

Ausgerechnet nach meiner Rückreise aus der Türkei legte mich eine Migräne flach. Also blieben mir nur noch zwei der insgesamt vier verbleibenden Tage, um alles auszupacken, zu waschen und wieder einzupacken – bevor die zweitägige Autofahrt nach Norddeutschland begann.

Das Wetter war noch sommerlich warm, aber wie würde es sich in den nächsten Wochen entwickeln? Also packte ich einfach von allem etwas ein – am Ende war es viel zu viel für meinen Kleinwagen. Das Auto völlig überladen. Wie andere Familien es schafften, noch Roller, Töpfchen oder gar Fahrräder mitzunehmen, ist mir bis heute ein Rätsel.

Die lange Fahrt in den Norden

Je näher wir dem Norden kamen, desto mehr stieg meine Vorfreude. Ich liebe das Meer – die Weite vermittelt mir ein Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit.

Mutter mit Kindern blickt aufs Meer
Privat

Mein Freund begleitete uns als Beifahrer auf der langen Fahrt. Nach einem Zwischenstopp bei meiner Mutter in Hessen, erreichten wir am nächsten Abend endlich die Kur-Klinik.

Da wir aus München die wohl längste Anfahrt hatten, waren wir zu spät für den Empfang an der Rezeption und auch fürs Abendessen.

Ein herzliches Willkommen in Grömitz

Eine Krankenschwester empfing uns mit einem herzlichen „Willkommen“ und einem Tablett voller Abendbrot, das sie extra für uns zur Seite gestellt hatte. Nun konnte meine lang ersehnte Kur endlich beginnen.

Das nächste Mal werde ich darüber berichten, wie wir die dreiwöchige Mutter-Kind-Kur erlebten und welche Anwendungen mir besonders gutgetan haben.

 

 

 

 

 

 

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