Letzte Woche hat es mir echt den Boden unter den Füßen weggerissen. Ich packte ein paar Sachen, weil ich übers Wochenende in meine Heimat nach Norddeutschland reisen wollte, als plötzlich ein unfassbarer Schmerz auftrat. Ich konnte es erst gar nicht lokalisieren. Es war so schmerzhaft, dass ich kein Schritt mehr vor der anderen setzen konnte. Am gleichen Tag war ich bei meiner Frauenärztin. Es ist ein winziger Muskeln, der für die Schmerzen und die Unbeweglichkeit verantwortlich ist und jetzt erstmal alles verändert.
Symphse heißt dieser kleine fiese Muskeln, der die beiden Beckenhälften miteinander verbindet. Dieser Knorpel wurde durch die Zwillingsschwangerschaft derart belastet, dass es zu einer Symphsenlockerung kam. Heißt: Schmerzen, Unbeweglichkeit, nichts geht mehr. Ab sofort habe ich ein Beschäftigungsverbot und meine Mutter ist angereist, da Chris ja nach wie vor in Hamburg arbeitet. Ich liege wahlweise im Bett oder auf dem Sofa und Netflix ist mein bester Freund.
Meine Frauenärztin meinte, wir müssen jetzt in die Vollen gehen und wirklich alles ausprobieren, was helfen könnte. Ich gehe ab morgen zur Osteopathie und habe meine Ernährung umgestellt. Kein Zucker und kein Weißmehl mehr. Nun gibt es Vollkornnudeln, Dinkelbrot und Gemüse.
Ganz ehrlich: Ich mache ALLES damit diese Schmerzen endlich aufhören.
Ich bin wirklich untröstlich. Ich bin doch erst in der 25. Woche. Mir fehlt quasi noch alles. Babykleidung, die Bettchen, der Kinderwagen, die Wohnung ist noch lange nicht fertig. Und jetzt kann ich mich partout nicht mehr bewegen. Und das alles wegen eines superwinzigen Knorpels, von dem ich in meinem Leben nicht gehört habe.
Noch dazu bin ich traurig, dass ich sang- und klanglos ohne auch nur ein Wort die Arbeit verlassen muss. Momentan ist wirklich nicht daran zu denken, ein Fuß vor den anderen zu setzen. Sogar zur Frauenärztin, die nur 400 Meter entfernt ist, bin ich mit dem Taxi gefahren.
Wenn ich könnte, bräuchte ich einen ordentlichen Schnaps. Geht natürlich nicht. Nicht mal Säfte sind wegen des Zuckers erlaubt. Herzlichen Dank. Ich halte mich jetzt mit Wasser und Tee über Wasser…
Bild: Pixabay
0 Kommentare zu “Nichts geht mehr – Das Grauen hat einen Namen”