Introduction

Es reibt sich mit der Lotion ein

Es reibt sich mit der Lotion ein

Jetzt bin ich in der 27. Woche und es geht mir recht gut. Stundenlanges aufrecht sitzen wird irgendwann anstregend für den Rücken, dann muss ich irgendwann die Beine hochlegen. Wenn ich zuviel gegessen hab, fühlt sich mein Bauch an, als würde er explodieren und ich falle sofort ins Fresskoma. Das würde ich aber alles noch nicht als „Beschwerden“ werten und ist auch noch gut vermeidbar. Andere kleine Zipperlein, die von Anfang an da waren, wie Kurzatmigkeit und Erschöpfungszustände nehme ich auch als nicht dramatisch wahr. Insgesamt ist es so, dass alles gut läuft, wenn ich öfter mal eine kleine Pause mache und nicht alles so schnell wie immer haben will. Seitdem ich mich von dem Gedanken verabschiedet habe, mein gewohntes Tempo zu halten, klappt das ziemlich gut.

Ich unternehme auch total viel mit Freunden und kann eigentlich fast alles mitmachen, außer dass ich ab 22 Uhr todmüde werde, wenn ich keinen Mittagsschlaf hatte. 😉 Alhoholfreies Bier ist mein ständiger Begleiter, weil natürlich bei dem Wetter dauernd gegrillt, gebiergartet und damit auch getrunken wird. Damit komme ich super klar. Mit nur Saftschorle würde ich mich ein bisschen ausgeschlossen fühlen, aber so merke ich den Unterschied kaum. 

Was langsam aber crazy wird, ist das Gewicht und die Kraft, die das Baby entwickelt. Aktuell ist es wohl etwa so groß und schwer wie ein Karton Milch. Das heißt, ich es geht los, dass das Gewicht im Bauch spürbar ist. Auf einmal brauche ich tatsächlich das komische Wurst-Stillkissen zum Schlafen, weil der Bauch sonst in Seitenlage schwer wird. Ich creme und öle wie eine Wahnsinnige meine Körpermitte, weil ich merke, dass das Kind jetzt schnell wächst. Mein Mann schaut dann immer bloß amüsiert und fragt nüchtern: „Es reibt sich mit der Lotion ein?“

Vor drei Wochen habe ich noch versonnen den leichten Schubsern von innen nachgespürt. Heute war es soweit, dass ich das Baby gefragt habe, was zum *** es eigentlich grade treibt. Mittlerweile ist es echt stark geworden und erschreckt mich fast mit seinen kräftigen Tritten.
Vorhin hat es sich umgedreht. Das hat sich vor ein paar noch Wochen angefühlt, wie Fische, die in mir herumglitschen. Jetzt fühlt es sich so an, wie es sich anhört: in mir hat sich ein ein Kilo Milchkarton gedreht. – Als würde es dir komplett den Magen umdrehen, ohne dass dir schlecht ist. Dann hatte der Milchkarton Schluckauf.
Ich freue mich total, dass das Baby scheinbar fleißig wächst und dicker und stärker wird 🙂 Trotzdem ist diese neue Stufe der Action in mir ein bisschen spooky und „Alien“-mäßig. Ich beobachte das also mit einer Mischung aus Glück, Faszination und Schrecken.

Langsam geht das Nestbauen auch los … irgendwie habe ich den unterbewussten Drang „was vorzubereiten“. Nicht dass das Baby kommt und glaubt man hat nichts für sie gemacht. Völlig unlogisch, bestimmt ist einem Baby am Anfang so ziemlich alles egal, solange es Essen, Schlaf und seine Eltern bekommt. Aber die Natur hat wohl einprogrammiert, dass man sich vorbereitet. Zu früh wollte ich nämlich nicht damit anfangen, Zimmer umzuräumen, etc., aus der Angst heraus, dass wenn mit der Schwangerschaft etwas schiefgehen sollte, alles noch viel schlimmer wäre, wenn man sich dann die Babysachen anschauen muss.

Also insgesamt ist es so, dass gefühlt die Schwangerschaft jetzt „richtig losgeht“. Die Leute schauen auf der Straße auch nicht mehr zweifelnd ob das ein schwangerer oder einfach bloß ein etwas zu dicker Bauch ist. Bald macht mir bestimmt endlich mal einer in der Ubahn den Sitz frei. In diesem Sinne – es läuft und wird immer spannender!
Jetzt muss ich aufhören, ich muss dringend los, mich einölen 😉

Quelle: Bild © pixabay

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