Introduction

Bar oder Babybett?

Bar oder Babybett?

Nach 8 Monaten nonstop Mama Dasein, haben wir es getan. Freitagabend mit unseren Babys in eine Bar. Früher waren wir dort die letzten, heute die allerersten. Bar oder Babybett? Die Frage steht jetzt jeden Freitag im Raum.

Wir haben vereinbart, ein Ritual daraus zu machen. Direkt nach Öffnung in die Bar und sobald es laut, voll und trubelig wird, verlassen wir sie wieder.

Alkoholfrei in der Party Bar

Früher habe ich nie auf die Karte geschaut. Meist habe ich Bier, Cuba Libre und Shots bestellt. Heim bin ich dann so ziemlich als letzte und ziemlich alkoholisiert. Bei meinem ersten Besuch mit Baby habe ich die Karte verlangen müssen. Was gibt es überhaupt alkoholfreies in der Bar, in der ich sonst nur alkoholisiert war? Zugegeben – die Auswahl ist langweilig. Alkoholfreies Bier ist das spannendste. Da darf gerne noch mehr passieren. Der Vorteil nach so einem Abend ist, dass wir völlig katerfrei aufwachen.

Alkoholfreie Alternativen

Theoretisch gäbe es mittlerweile alkoholfreie Versionen von Gin, Rum, Wein, Prosecco, Spritz usw. Die wenigsten Bars & Restaurants haben diese allerdings im Sortiment. Vielleicht liegt es daran, dass sie in dem Segment kein Verkaufs-Potential sehen? Ich für meinen Teil kann keine Saftschorlen mehr sehen. Die ganze Schwangerschaft und Stillzeit durch trinke ich sämtliche Sorten von Saftschorlen und da möchte ich abends in einer Bar schon mal was Besonderes vor mit stehen haben. In einem schönen Glas.

Es hat so gutgetan

Wahnsinn, war ich glücklich als ich 21:30 im Bett lag. Ganze 2h (18:00-20:00) haben wir an der Theke gehockt. Es hat sich frei angefühlt. Dieser Bargeruch fast schon gut. Endlich mal wieder Abwechslung im Mama Alltag. Endlich mal wieder „belangloser“ Theken Talk und keine Mutti Themen wie Schlafmangel, Kitasuche, Krankheiten usw. Am darauffolgenden Freitag saßen wir zur selben Zeit am selben Ort.

Reaktionen mal so und mal so

Manche finden es super, dass wir ausgehen und sehen uns als Vorbild. Andere wiederum schauen ganz verwirrt. Wiederum andere beachten uns überhaupt nicht. Für mich sind alle diese Reaktionen okay. Der Barkeeper hat uns Herzlich willkommen geheißen und uns beim nächsten Besuch gleich wiedererkannt. Das hat sich sehr schön angefühlt. Die Kinderwagen durften wir in einem Nebenraum parken.

In einer anderen Bar an einem anderen Abend habe ich eher negative Erfahrungen gemacht. Dort waren wir auch von 18:00-20:00 Uhr. In dieser Zeit war der Tisch neben uns frei und sobald neu ankommende Gäste das Baby gesehen haben, wollten sie den Tisch nicht haben. Das sind Momente, in denen ich mich unwohl fühle. Ich könnte es ja verstehen, wenn er da schreien würde. Mein Kind ist aber wirklich offen und entspannt und dann versetzt es mir einen Stich, wenn er so abgelehnt wird.

Wir richten uns nach den Reaktionen der Babys

Unsere Kinder sind generell recht entspannt und lieben es, Menschen zu beobachten und alles um sie herum zu bestaunen.

Sobald die Bar voller wird, werden die Kinder unruhiger. Da gibt es dann noch eine Toleranzgrenze und irgendwann kippt die Stimmung dann. Das ist der Moment, in dem wir dann gehen. Sie sagen uns immer, was geht und wann es nicht mehr geht. Oder aber sie sind müde und brauchen Ruhe. Solange wir gut in Kommunikation miteinander sind, geht es allen gut dabei.

Deutschland vs. Italien/Spanien/Portugal/Griechenland

Wir merken, dass in Deutschland der überwiegende Teil der Eltern abends mit den Babys nicht mehr draußen unterwegs ist. Warum ist das denn so? Wir kommen uns, ehrlich gesagt, fast vor, als würden wir etwas Verbotenes machen. Wobei es doch in den anderen europäischen Ländern auch völlig normal ist, dass die Kinder abends „dabei“ sind. Warum ist das in Deutschland anders? Natürlich gibt es den Teil, der abends wirklich daheim sein mag. Aber was sagt der andere Teil dazu?

Silent Partys für Mamas & Papas

Diese Idee kam mir nach den Barbesuchen und nach Faschingsdienstag auf dem Viktualienmarkt. Auch Eltern wollen weiterhin Musik hören, Tanzen, Lachen, Feiern und Leichtigkeit spüren. Wenn das weniger bis gar nicht mehr abends/nachts geht, so kann man doch Alternativen am Tag schaffen.

Anstatt den Babys die Kopfhörer zur Lärmreduzierung aufzusetzen, können wir Eltern uns die Kopfhörer mit Musik aufsetzen und einfach Tanzen. Die Kinder können dabei sein.

Bedürfnisse sind wichtig

Wir Eltern sind 24/7 für unsere Kinder da. Das machen wir gerne und mit vollem Einsatz. Irgendwann kommt dann aber der Punkt, an dem wir auch mal wieder ein bisschen am „alten“ Leben schnuppern wollen.

Und wenn es den Eltern gut geht, geht es denn Kindern auch gut. Auch wir dürfen auftanken und ausgehen, damit wir die Kids bestmöglich mit voller Kraft begleiten können. Deshalb plädiere ich dafür, die eigenen Bedürfnisse war zunehmen und zu befriedigen. Natürlich immer mit Blick auf das Wohl der Kinder. Meiner Meinung nach gibt es dort nicht nur Schwarz und Weiß, sondern durchaus Spielräume, wenn wir sie uns selbst erlauben. Beurteilung und Verurteilung anderer wird es immer geben. Das werden wir wohl nicht ganz vermeiden können. Egal, wie wir uns verhalten. Also schauen wir auf uns und sorgen wir gut für uns.

Bar oder Babybett?

Beides sollte von der Gesellschaft „erlaubt“, toleriert und gelebt werden. Wie stehst Du dazu, warst oder bist Du mit Deinen Kindern abends unterwegs gewesen oder war das mit der Geburt dann vorbei?

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