Introduction

Der zweite Geburtstag

Der zweite Geburtstag

Schon ein halbes Jahr vor dem Geburtstag fragte ich meine Freundinnen, ob wir gemeinsam wegfahren wollen. Alle stimmten direkt zu. Der zweite Geburtstag war also der Anlass zu einem langen Wochenende in Österreich.

Meine Freundinnen

Sarah ist die Patentante meines Sohns. Er ist nicht getauft, aber wir haben das „inoffiziell“ beschlossen. Sie hat mich nach meiner Hausgeburt daheim unterstützt und mir die ersten Tage geholfen und mich versorgt. Das hat uns emotional noch mehr verbunden.

Mit Claire war ich gemeinsam in Portugal, als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin. Sie hat mich vor Ort mental und physisch unterstützt und war live dabei in dieser lebensverändernden Phase. Das hat uns zusammengeschweißt. Wenngleich ich jetzt merke, dass wir im Alltag keine Überschneidungen haben, da Ihre Priorität auf Reisen und der Entwicklung Ihres Unternehmens liegt.

Shelly kenne ich, genauso wie Claire, aus einem Coworking Space, den wir alle gemeinsam eine Zeitlang genutzt haben. Auch sie begleitet ihren Sohn größtenteils allein. Unsere beiden Jungs mögen sich sehr und es ist ein wenig wie Geschwisterliebe zwischen den beiden.

Beinahe zu krank zum Feiern

In den Tagen vor der Abreise war ich krank. Ich hatte eine so starke Entzündung der Mandeln, dass mein Hals sogar von außen angeschwollen war und ich meinen Kopf fast nicht drehen konnte. So schlimm hatte ich noch nie Mandelentzündung. Der Arzt sagte, es seien die aggressiven Kita Viren, die mein System nicht kenne und deshalb heftiger reagiere. Ich versuchte bestmöglich zu entspannen und so viel zu schlafen wie möglich. Das gelang mit Kleinkind nur bedingt, denn ab 14.00 Uhr ist er nicht mehr in der Kita und er ist ein Wirbelwind, der mich körperlich fordert.

Shelly erkannte, dass die Reise eventuell nicht stattfinden kann und kam am Tag vor der Abreise. Sie nahm mir den Kleinen am Nachmittag ab, sodass ich nochmal in Ruhe erholen konnte. Das hat tatsächlich geholfen und zumindest das Fieber war am Abend weg.

Am nächsten Morgen wollten wir losfahren und ich war mir überhaupt nicht sicher, ob das Sinn macht und ob ich die 2,5h Autofahrt überhaupt auf mich nehmen kann. Claire schlug mir vor, dass sie mein Auto fahren könne und die Aussicht darauf und dass ich dort im Haus meinen Sohn notfalls den Mädels mitgeben kann, ließ mich die Kraft zum Packen aufbringen.

Die Fahrt als Beifahrer ging erstaunlich gut und der Ortswechsel sowie der Bergblick haben mir Energie gegeben. Es ging mir in den Tagen vor Ort deutlich besser. Erst am Abreisetag hatte ich wieder erhöhte Temperatur und wieder dicke Mandeln. Also alles auf Anfang. Am nächsten Tag daheim beim Arzt stimmte zu, nun das Penicillin zu nehmen, dass ich vorher ausgeschlagen hatte, da ich rein auf der Basis von Homöopathie und pflanzlichem Antibiotikum genesen wollte. Damit ging es mir schnell besser.

Unser kleines Domizil

Unser kleines Knusperhäusl hat Sarah auf einer Online-Plattform entdeckt. Es liegt in Uttendorf im Salzburger Land und das Preis-/Leistungsverhältnis ist super. Wichtig war mir, dass die beiden Jungs im weitläufigen Garten spielen können und wir dabei eine entspannte Zeit gemeinsam haben. Da beide sehr aktiv sind, ist Hotelurlaub eher anstrengend mit dem festen Essenzeiten, längerem stillsitzen und Ruhebereichen im SPA-Bereich.

Das Knusperhäusl ist ein Holzhaus. Es ist sehr gemütlich und hat eine schöne Energie mit einem großen Garten inkl. Spielplatz.

Wir haben uns dort wohl gefühlt und der Gastgeber war entspannt und flexibel. Es war genau das richtige für unseren zweiten Geburtstag.

Der Geburtstagsmorgen

Wir haben nach dem Aufstehen die Terrasse draußen dekoriert und einen Geburtstagstisch gedeckt. Es gab ein paar wenige Geschenke, denn es ist mir wichtig, ihn vom Massenkonsum möglichst lang festzuhalten und ihm das als Vorbild vorzuleben. Für mich ist Gemeinschaft viel wichtiger als Materielles und das möchte ich ihm auch mitgeben. Gleich am Morgen draußen zu sein, ist für uns wunderbar, denn in unserer Zweizimmerwohnung in München haben wir nicht mal einen Balkon und deshalb war das sehr besonders für uns.

Alle gemeinsam stimmten wir ein Geburtstagslied an und das war sehr schön. Anschließend hat er die Kerze auf dem Kuchen ausgepustet und sogar ganz ohne Hilfe.

Dass wir mal so einen schönen Kuchen haben würden, hätte ich nie zu träumen gewagt. Sarah hatte ihn daheim gezaubert und war deshalb später angereist. Meine Freundinnen haben uns damit überrascht. Die kleinen Bagger liebt mein Sohn sehr.

Pfützen Party Deluxe

Fußläufig gleich in der Nähe liegt ein Erlebnisbadesee. Dort waren wir während des Aufenthaltes einige Male, denn keiner von uns hatte Lust, die Autos zu bewegen. Sarah uns Claire gönnten Shelly und mir einige Stunden kinderfreie Erholungs-Zeit und gingen am Nachmittag mit beiden Jungs wieder dorthin. Shelly und ich machten es uns im Garten gemütlich. Sie war selbst wieder krank geworden.

Am See gab es wohl viele Pfützen vom Regen und die beiden Jungs haben eine grandiose Pfützen Geburtstagsparty gefeiert.

Immer wieder haben sie sich reinfallen lassen, sind durchgerannt und hatten riesigen Spaß. Das ist für mich Teil einer schönen & freien Kindheit. Ich habe mich sehr für Leo gefreut, dass er so einen naturnahen & fröhlichen Geburtstag in bester Gesellschaft hatte. Der Mittagsschlaf ist bei all der Aufregung und Action bei beiden ausgefallen.

Der zweite Geburtstag

Mein Sohn hatte die Zeit seines Lebens. Er war so glücklich und hat viel gelacht. Am Abend hat er selig „Happy to you“ vor sich her gesungen. Seitdem fordert er mich täglich zum Singen des Liedes auf.

Ein wundervoller Tag mit vielen ersten Malen. Das erste Mal durfte mein Sohn drei Stücke Zuckertorte essen. Das erste Mal hatten wir so einen schönen Kuchen. Das erste Mal hat er keinen Mittagsschlaf gemacht. Das erste Mal habe ich mich mit Shelly ohne Kinder um uns rum unterhalten. Das erste Mal, sind die beiden Mädels mit den Rabauken allein losgezogen. Das erste Mal haben sie am eigenen Leib gespürt, was für einen Job wir Alleinerziehenden da tagtäglich in der Begleitung unserer Kinder machen. Sarah hat mir daraufhin mehr Unterstützung angeboten.

Es war schön, diesen besonderen Tag in Gemeinschaft zu verbringen. Schon bei seinem ersten Geburtstag haben wir mit Sarah eine kleine Reise nach Österreich unternommen. Vielleicht wird das jetzt einfach zu unserer Tradition.

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