Introduction

Die Welt dort draußen

Die Welt dort draußen

Nachdem das Wochenbett vorbei ist, wagen wir uns immer mehr nach draußen. Wir nehmen Termine in der Praxis meiner Hebamme wahr, gehen eine Runde mit dem Hund im Park spazieren, oder trauen uns sogar mal zum Klamotten shoppen (natürlich für die Maus ;)) hinaus. Und dort draußen warten ganz neue Herausforderungen.

Ich bin eines jener urzeitlichen Wesen, die es geschafft haben auch mit 30 noch keinen Führerschein zu haben und damit auch glücklich sind. Wozu auch? Ich lebe in einer Großstadt mit einem ausgezeichneten öffentlichen Verkehrsnetz und komme meist ohne Probleme von A nach B. Bis vor kurzem war das auch kein großes Ding: U-Bahn fährt ein, schnell die Rolltreppe runter und schwupps hinein in den Wagon. Jetzt sieht die Sache etwas anders aus, denn als Neumutter ist man noch ziemlich naiv mit Kinderwagen oder Tragetuch unterwegs und stürzt sich unwissend ins Getümmel. Die Sache mit dem Kinderwagen hab ich ziemlich schnell aufgegeben. Warum? Na, es geht schon mit der Challange ‚Wie komm ich ans-´bzw ‚vom Gleis?‘ los. Funktionierende Aufzüge haben in meiner Stadt nämlich einen echten Seltenheitswert, ganz davon abgesehen, dass, sollte ein Aufzug am jeweiligen Bahnhof vorhanden sein, der meist am anderen Ende von dem Ausgang ist, zu dem man eigentlich muss und der dann eben meist noch nicht einmal funktioniert. Weil ich ja in Elternzeit und ein moderner Mensch bin, habe ich mir daher letzte Woche den Spaß gemacht und Fotos von all den stillstehenden Aufzügen gemacht, mit Uhrzeit und Station versehen und per Facebook Messanger an die hiesige Verkehrsgesellschaft geschickt – und das waren an diesem Tage wirklich nicht wenige, genau gesagt 5 an der Zahl. Ich bekam auch tatsächlich eine Antwort aus dem Serviccenter: Wenn ich wüsste, dass ich am jeweiligen Tag die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchte, könnte ich mich unter nachstehendem Link über die Funktionsfähigkeit der dort vorhandenen Aufzüge informieren. Wie nützlich! Wir müssen zum Kinderarzt? Warte mal Liebling, ich schau, ob der Aufzug an der Haltestelle dort funktioniert. Ach nee, der geht heut nicht, wir müssen den Termin verschieben!

Man hat also drei Möglichkeiten: 1. Seine Aktivitäten nach dem Stand der funktionierenden Aufzüge zu planen 2. Sich in die Reihe der Kamikaze-Mütter einzugliedern, die mit ihren Kinderwägen auf die Rolltreppe stürmen  oder 3. Doch auf ein Tragetuch zurückgreifen. Ich habe mich für Möglichkeit 3 entschieden und bin seither zumindest etwas entspannter unterwegs. Auch wenn es immer wieder erstaunlich ist, wie rücksichtslos einige Leute sich gegenüber einer Frau mit Kind vor der Brust benehmen.

Vielleicht fahr ich in Zukunft einfach mehr Fahrrad 😉

Foto: Privat

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