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Geburts­vor­bereitungs­kurs online – sinnvoll für Erstlingseltern?

Baby auf Wickeltisch

Geburts­vor­bereitungs­kurs online – sinnvoll für Erstlingseltern?

Egal ob Geburtsvorbereitungskurs, Hebammen, Kinderarzt und Kitas, man sollte sich am besten bereits bei Planung eines Babys schon darum kümmern. Es ist wirklich crazy in München, hätte ich das mal gewusst, dachte ich mir, als ich in der 18. Schwangerschaftswoche Ewigkeiten nach einem Geburtsvorbereitungskurs suchte. Am Ende bekam ich dann glücklicherweise 2 Wochen vor Entbindungstermin noch einen Paarkurs fürs Wochenende. Kurz vor knapp, no risk, no fun!

Präsenzkurs oder doch Online?

Aufgrund von Corona, den neuen Corona Maßnahmen und auch zu unser aller Sicherheit, fand der Präsenzkurs dann doch Online statt. Anfangs konnten wir uns das gar nicht vorstellen, wie das wohl so werden würde, alles online? Da wir uns aber die letzten Wochen wegen Corona etwas zurückgezogen hatten, waren wir ganz froh, mal wieder andere Leute bzw. Gleichgesinnte kennenzulernen, auch wenn es nur über Bildschirm war. Ein guter Zeitvertreib fürs Wochenende, wenn die Isar aufgrund von etlichen Pilgersleuten überflutet ist und man sich von den Menschenmassen fern halten will, dachten wir uns.

Die wichtigsten Themen im Überblick.

Checkliste Kliniktasche

Die Kliniktasche sollte man ungefähr ab der 32. Schwangerschaftswoche packen. Ich hatte sie natürlich erst in der 38. Schwangerschaftswoche fertig gepackt. Dennoch konnte mir die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs noch ein paar Tipps geben, wie z.B. ein rotes Tuch mitzunehmen, dass man sich beim Stillen über die Schultern legen kann (da dies beruhigend auf das Baby wirken soll, es fühlt sich heimelig, wie in der Gebärmutter, die ebenso rötlich ist). Der Partner sollte ebenso seine eigene Kliniktasche bereit haben, mit z.B. Jogginganzug, bequemen Schuhen, Snacks und Getränken. So eine Geburt kann ja dauern, bei Erstlingsmamas schon bis zu 16 Stunden und manchmal sogar noch länger. Auuaaa!

Die verschiedenen Phasen der Geburt:

  1. Die Eröffnungsphase. Die längste der 3 Phasen. Vom Beginn der Geburtswehen bis zur Öffnung des Muttermundes. Bei Erstgebärenden kann sie bis zu 12 Stunden dauern. Die Wehen können anfangs alle 15 Minuten kommen bis sie am Ende alle 1-2 Minuten auftreten, stark und schmerzhaft. Der Kopf des Baby tritt in dieser Phase tiefer ins Becken.
  2. Die Übergangsphase. Jetzt ist der Muttermund vollständig geöffnet. Das Köpfchen des Babys tritt jetzt weiter und tiefer ins Becken. Die Schwangere verspürt den großen Drang zu pressen. Wichtig ist hierbei eben nicht zu pressen, sondern eine ruhige Atmung beizubehalten. Leichter gesagt als getan, dachte ich mir. In dieser Phase, haben die Gebärenden meist keine Kraft mehr und wollen am liebsten alles hinschmeißen.
  3. Die Austreibungsphase. In dieser Phase kommen sehr schmerzhafte Wehen, sog. Presswehen alle 2-3 Minuten. Jetzt wird die werdenden Mutter zum aktiven aber sanften pressen angehalten. Am Ende der Austreibungsperiode erblickt das Kind endlich das Licht der Welt!  
  4. Die Nachgeburtsphase. Nach der Geburt des Kindes folgt mit den Nachgeburtswehen die Plazenta, der sogenannte Mutterkuchen. Diese letzte Phase der Geburt dauert ca. 20 – 30 Minuten. 

Schmerzerleichterung unter der Geburt

Es gibt verschiedene Methoden der Schmerzlinderung unter der Geburt und einige findet Ihr hier.

  1. Massagen, Atemübungen, Selbsthypnose Techniken, Homöopathie, Akupunktur, Gebärwanne, leichte Schmerzmittel, Lachgas-Sauerstoffgemisch, TENS (Transkutane elektronische Nervenstimulation) usw.
  2. Opiate, stärkere Schmerzmittel, die über einen Venenzugang verabreicht oder in das Gesäß gespritzt werden.
  3. PDA Periduralanästhesie, „Rückenmarknahes“ Narkoseverfahren, gilt als Standardmethode zur Schmerzlinderung.

Über Schmerzmittel in der Schwangerschaft lässt sich streiten, man muss aber immer bedenken, dass jede Frau anders ist und ebenso jede Geburt anders verläuft. Auch wenn ein Geburtsplan steht, kann der sich jederzeit, einfach so ändern.

Positionen und Haltungen unter der Geburt.

Von stehender Position mit angewinkeltem Bein, liegend in Seitenlage, in Hocke, sitzend auf dem Gebärball, hängend an der Sprossenwand oder im Vierfüßlerstand. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt, jede Schwangere muss für sich selbst die optimale Position für die Geburt finden.

Das Wochenbett – eine ganz besondere Zeit.

Mit der Geburt ist nicht alles vorbei, dann geht die neue Lebensphase erst so richtig los. Das Wochenbett beginnt und dauert ca. 6 – 8 Wochen. Enorme körperliche und seelische Veränderungen laufen in den ersten Tagen einer Wöchnerin ab. Die Gebärmutter zieht sich wenige Minuten nach der Geburt stark zusammen und wird von jetzt an von Tag zu Tag kleiner. Der Wochenfluss (Lochien), die Blutung nach der Geburt ist deutlich stärker als bei der Periode und trägt zur Wundheilung bei. Die Veränderungen der Muskulatur, nicht nur Veränderungen der Beckenbodenmuskulatur, sondern auch die Bauchmuskulatur wird während der Geburt und Schwangerschaft erheblich strapaziert. Auch Brustbeschwerden entstehen häufig bei stillenden Müttern. Ebenso hat jede Wöchnerin mit enormen Hormonschwankungen zu kämpfen, dadurch ausgelöste Verstimmungen können von Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt, in kürzester Zeit schwanken. Der Körper und die Seele brauchen einfach Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Um noch mehr über das Wochenbett zu erfahren, empfehle ich Euch den Artikel von Elena: „Gnadenlos ehrlich – 5 unverblümte Wahrheiten über das Wochenbett, die dir niemand erzählt.“

Sinnvoll oder für die Katz?

Trotzdem fanden wir den Kurs, auch wenn er nur online stattfinden konnte, sehr informativ als Erstlingseltern. Obwohl ich in meiner beruflichen Erfahrung als Kinderkrankenschwester einige der Kursthemen noch abrufen konnte, gab es doch viele hilfreiche Tipps, die ich mitnehmen konnte. Auch für Max war es sehr spannend und brachte ihm vor allem das Thema Geburt noch etwas näher. Für Erstlingseltern also definitiv sinnvoll!

Bleibt gesund und bis bald!

Eure Sunny

Photo by Zelle Duda on Unsplash

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