Introduction

Zelten mit Kleinkind

Zelten mit Kleinkind

Das erste Mal Zelten mit Kleinkind. Es fühlte sich nach einem Mini-Abenteuer an. Eine willkommene Abwechslung im Alltag, der sich manchmal so eintönig anfühlt. Diesen Sommer waren wir zweimal Zelten. Unterschiedlicher hätten die beiden Erfahrungen kaum sein können.

Wie kamen wir zum Zelten?

Schon länger wünschte ich mir in unserem Leben wieder mehr Abwechslung und Abenteuer im Alltag. Da kam die Einladung von Lisa, einer Mama aus dem Viertel, wie gerufen. Sie wollte ihren Geburtstag auf einem kleinen Campingplatz am Pilsensee feiern. Mein Herz hüpfte direkt und mein Bauchgefühl sagte ja.

Das zweite Mal Zelten fand dann 2 Monate später am Bodensee auf einem sehr viel größeren Campingplatz statt. Eine 2-fache Alleinerziehende Mama aus Tübingen, die ich von einem Wochenende unter Alleinerziehenden kenne, lud uns ein teilzuhaben. Sie hatte mir bei diesem Wochenende damals davon erzählt, dass sie mit ihrer Tochter viel draußen übernachtet und wir hatten locker verabredet, das auch gemeinsam zu erleben.

Der Stellplatz macht viel aus

Am Pilsensee zelteten wir direkt auf der Wiese, auf der sich der Spielplatz befindet. So hatten wir immer ein Auge auf den Kindern und konnten trotzdem als Erwachsene an unserem Lager zusammen sein. Das fand ich ungemein praktisch. Dafür war der Weg zu den Toiletten und der Spülküche weiter.

Am Bodensee waren wir auf einem deutlich größeren Campingplatz auf der Halbinsel Höri. Hier sind die Stellplätze der Wohnmobile größtenteils in Kreisen angeordnet, sodass die Freifläche in der Mitte Ort der Begegnung für die Kinder ist. Leider konnten wir den Stellplatz nicht aussuchen und wurden auf einem kleinen Grünstreifen am Wegrand neben einem älteren Ehepaar platziert.

Somit hatte mein Sohn keine Möglichkeit der Begegnung und des gemeinsamen Spiels und ist immer auf Wanderschaft gegangen.

Einige Male durfte ich ihn suchen und mein Herz pochte dabei arg. Er hatte den Weg runter zum Strandbad allein erkundet oder auch einen Ball unterwegs gefunden, mit dem er dann an Ort und Stelle gespielt hat.

Er ist ein absoluter Entdeckertyp und das fördere ich auch, nur in solchen Settings ist es dann anstrengender als daheim. Sobald ich ihn nicht mehr sehe, werde ich unruhig. Da bräuchten die Alleinbegleitenden Eltern eine helfende Hand. Besonders, da auf einem Campingplatz viel Arbeit anfällt rund um die Vorbereitung des Essens und um den Abwasch, Pflege des Standplatzes usw.

Tipp: Begleitung gut aussuchen

Unsere Mitcamper bei beiden Erfahrungen waren völlig unterschiedlich. Am Pilsensee war ich die einzige Alleinbegleitende Mama und wir wurden bei allem unterstützt. Es wurde für uns Essen mit vorbereitet, unser Geschirr mit abgewaschen und gegenseitig auf die Kinder geschaut, sodass der jeweils andere in Ruhe das Auto beladen konnte. Das war gegenseitige Hilfsbereitschaft und so konnte ich wirklich auch mal Abgeben und eine gute Zeit haben.

Unsere Mitcamperin am Bodensee hingegen war so sehr unter Anspannung und mit sich selbst beschäftigt, dass es für mich zusätzlichen Stress bedeutete. Sie konnte ihr Baby nicht heben, aufgrund von Schmerzen in den Unterarmen. Sie erwartete viel Support von mir und gab wenig bis nichts zurück. Das war in meinen Augen nicht ausgeglichen und ihre innere Anspannung schwappte auf mich über. Ich war ein Stück weit froh, als die Tage vorbei waren und mein Sohn und ich wieder nur mit uns waren.

Der Wettergott darf gnädig sein

Am Pilsensee waren zwei Übernachtungen im Zelt geplant. Aufgrund anhaltend schlechten Wetters im Juni verkürzten wir auf eine Nacht. Ich habe mich mit dem Gedanken unwohl gefühlt, bei Gewitter und Starkregen im Zelt zu sein. Es war zudem meine erste Nacht auf einem Campingplatz und zudem noch gemeinsam mit meinem Sohn.

Tatsächlich fing es gegen 18.00 Uhr an und hörte bis zum nächsten Morgen 10.00 Uhr nicht mehr auf. Mein Sohn spielte den Abend über fröhlich im Regen, hatte trotzdem seinen Spaß und fiel dann glücklich in den Schlaf.

Ich hingegen bin ausgekühlt in die Nacht gestartet und hätte mich vor dem Schlafen nochmal aufwärmen sollen. Das Zelt und der Schlafsack halten nämlich die Wärme aber führen keine neue hinzu, wie ich lernen durfte.

Mein Morgen begann dann mit dem Trockenfönen der Regenkleidung meines Sohnes, denn die durfte er wieder anziehen, da es immer noch regnete. Über Nacht im Zelt waren die nicht so getrocknet, wie es daheim der Fall gewesen wäre.

Auch am Bodensee hatten wir extreme Wetterbedingungen. Tagsüber erreichten wir 30 Grad und waren dankbar um ein wenig Schatten, den der Campingwagen unserer Mitcamperin spendete. Auf einer reinen Zeltwiese hätten wir den nur unter Bäumen gefunden. Es war wunderbar, dass der See dort war und wir oft Baden gehen konnten.

Auch dieses Mal gab stundenlangen Starkregen & Gewitter. Es begann 21.30, war nicht angekündigt und war viel heftiger als wir es vom ersten Mal Zelten kannten. Mein Sohn wollte nicht im Zelt bleiben und hatte Angst. Wir fanden Unterschlupf im Campingwagen unserer Mitcamper und schliefen dort einige Stunden, bis das Unwetter gegen 02.00 Uhr nachts vorüber war. Tatsächlich wusste ich auch nicht, wie ich uns hätte anders schützen können. Im Waschhaus, dass glücklicherweise direkt gegenüber war, hätten wir Schutz gefunden. Aber es war ja Schlafenszeit für den Kleinen und somit viel diese Option aus. Alternativ hätten wir ins Auto gehen können, um sicher zu sein. Wobei ich mir den Schlaf dort wenig erholsam vorgestellt habe.

Tipps für die richtige Ausrüstung

Das Zelt sollte in jedem Fall Wasserdicht sein. Manche sind es nämlich tatsächlich nicht oder nur so halb.

Die Schnüre und Heringe sollten fachmäßig in den Boden kommen. Am Pilsensee stand „unser“ geliehenes Zelt schon als wir kamen. Deshalb konnten wir einfach unsere Sachen reinpacken und das war sehr komfortabel.

Für den Bodensee hatte ich genau dieses Zelt ausgeliehen und dort selbst aufgebaut. Allerdings sehr schnell und nicht wirklich mit Zeit und Muße. Das machte sich bei dem Gewitter bemerkbar. Ich hatte nicht genug Spannung geschaffen, sodass sich das Wasser auf dem Zeltdach sammeln konnte und letztendlich das Zelt zum Einstürzen brachte. Dadurch ist die Wasserdichte nicht mehr gegeben gewesen. Die Folge war, dass eine Hälfte innen komplett nass war und ich mich mit meinem Sohn auf die andere gequetscht habe. Nächstes Mal also Zeit in den Aufbau investieren.

Praktisch finde ich auch die Zelten, die immer dunkel sind von Innen. Wir hatten nämlich die Thematik, dass es im Hochsommer so lange hell ist und mein Kleiner sehr lange gebraucht hat, um in den Schlaf zu finden im Zelt. Da war es sehr praktisch, dass ich ihn mit knapp 2,5 Jahren immer noch stille. Das hat geholfen, ihn im Zelt zu halten und nachts zum Weiterschlafen zu begleiten. Das ist alles eine Spur unruhiger als daheim.

Nach dem ersten Camping habe ich uns selbst aufblasende Isomatten gekauft, die vom Pack Maß groß und schwer, aber deutlich bequemer waren. Das hat die Schlafqualität sehr erhöht.

Zelten mit Kleinkind kann Spaß machen

Es ist auf jeden Fall ein kleines Abenteuer. Das Schöne daran ist, dass wir so viel draußen sein können. Unsere Region bietet sich mit der wunderschönen Natur sehr dafür an. Meinem Sohn hat es sehr gefallen und ich hatte in Teilen auch eine gute Zeit. Aktuell habe ich nicht das Bedürfnis einen neuen Campingausflug zu planen. Als nächstes Wollen wir ein Schäferwagendorf ausprobieren. Dort spielt sich das Leben größtenteils auch draußen ab, aber es gibt 4 Wände, die Schutz vor dem Wetter bieten.

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