Jetzt weiß die ganze Arbeit Bescheid

So, jetzt wissen also alle in der Arbeit Bescheid. Zumindest alle in der Chefetage. Der Senior wirft mir keine grimmigen Blicke wegen der Beule am Auto mehr zu. Die Seniorin fragt alle paar Tage: “Spürn’s scho wos?” bevor sie mich tadelnd ansieht und fragt, wann ich denn endlich die nächste Rechnung an den Bauherren schreiben werde. Und der Junior hat mir überschwänglich gratuliert und meinte, man sehe ja noch gar nichts. Er kenne sich  aus, schließlich sei er selbst vor nicht allzulanger Zeit Vater geworden (das Kinderzimmer in der Architekturabteilung im 2. Stock, das mit kuscheligen Schaukelschafen und anderen stylischen Kinderprodukten ausgestattet wurde, ist nach Monaten natürlich noch unbenutzt).

Auf einer Party im Sommer ging es los

Wir waren auf einem kleinen Festival am Odeonsplatz, hatten schon zwei, drei Bier getrunken und um uns herum waren lauter junge Familien. An diesem Tag ging es los: Wir unterhielten uns jedes Mal, wenn wir Kinder sahen, darüber, dass wir auch Kinder wollen, und zwar jung, nicht irgendwann. Inzwischen sind wir beide 32 und Eltern von zwei tollen Mädels.

Auf zum Frauenarzt

Vor dem ersten Besuch beim Frauenarzt graut es mir noch ein wenig. Mit dem Berufsstand verband mich noch nie eine innige Freundschaft, aber vielleicht liegt das grundsätzlich einfach an der gezwungen intimen Beziehung zu einer wildfremden Person. Das belastet meine Einstellung sicherlich von vorne herein. Dass man in München aber nicht nur für Krippenplätze und Wohnungen Schlange stehen muss, sondern anscheinend auch für Frauenärzte, macht das Ganze nicht besser.