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Mama macht krank!

Mama macht krank!

Im Job kann man sich krankmelden, als Mama geht das nicht. Ungestörte Bettruhe ist passé. Man schaltet auf Überlebensmodus. Denn die lieben Kleinen wollen trotz Kopf- und Gliederschmerzen versorgt und beschäftigt werden. Das bekamen wir vor allem in den Wintermonaten zu spüren.

Ähnlich schnell wie die Hinweisschilder von Krankheiten in der Krippe unserer Jüngsten wechselten, verliefen bei uns auch die Erkrankungen. Covid, Magen-Darm-Virus, Bindehautentzündung – von allem etwas!

Letztes Jahr hatte uns noch unsere Älteste aus dem Kindergarten die Suppe eingebrockt. Dieses Mal blieb sie als Schulkind weitgehend verschont. Dafür schleppte unsere Jüngste fast wöchentlich ein neues Virus nach Hause, mit dem wir Eltern Bekanntschaft machen durften.

privat

Normalerweise hat mein Freund das stärkere Immunsystem. Ein Tag „Ich fühle mich ein bisschen schlapp“, ein paar Stunden auf dem Sofa liegen, und schon ist er wieder fit. Doch diesen Winter hat es auch ihn heftig erwischt.

Wenn Mama und Papa krank sind

Am härtesten traf es uns, als wir jüngst kurz hintereinander einem Magen-Darm-Virus erlagen. Mein Freund wurde sogar kurz bewusstlos und fiel unvermittelt in unsere Badewanne. Während ich mich zunächst noch fit fühlte, kam am nächsten Tag die bleierne Übelkeit. Wenn es ein Symptom gibt, das ich mich bei den vielen Erkältungen begleitet, dann ist es Übelkeit mit Erbrechen. Mit kleinen Kindern besonders grausam. Denn Weitermachen trotz Erkältung, wie ich es oft von anderen Mamas höre, ist in diesem Zustand so gut wie unmöglich.

Zumindest teilten mein Freund und ich den Magen- und Darm-Virus gerecht zwischen uns auf. Und dann stand das Wochenende vor der Tür. Zwei endlos lange Tage ohne Kinderbetreuung und wir beide krank im Bett.

Kranksein und Kinder betreuen

Krank zu sein und gleichzeitig auf Kinder aufpassen zu müssen, ist eine echte Herausforderung. Als Alina noch nicht so mobil war, konnte ich sie zumindest bei mir im Bett beschäftigen. Doch seit sie herumläuft und gelernt hat, sich aus ihrem Laufstall zu befreien, ist sie nur schwer im Zaum zu halten.

Mama hat Migräne

Einen Vorgeschmack darauf, wie es wohl sein würde, wenn ich als Mama krank werde, bekam ich bereits in meiner ersten Schwangerschaft. Ich war noch nicht über die gefährlichen zwölf Wochen hinaus, als mich das erste Mal eine schlimme Migräne plagte. Es war ein Feiertag, und der Arzt vom Bereitschaftsdienst konnte wegen meiner Frühschwangerschaft nichts für mich tun. Also quälte ich mich ohne Medikamente weiter, bis wir schließlich am Abend in die Frauenklinik fuhren. Mit dem Baby war alles in Ordnung, und auch mit mir ging es langsam wieder bergauf. Auf dem Rückweg gönnte ich mir bereits eine Kugel Eis.

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Ich schob diese Erfahrung auf die Schwangerschaft. Doch, fast auf den Tag genau, ereilte mich ein Jahr später erneut ein Migräneanfall. Meine Erstgeborene war damals erst fünf Monate alt – und zum Glück noch nicht mobil. Wieder musste ich mich den ganzen Tag übergeben und mein Baby zwischendurch stillen. Da sie noch so jung war, lag sie den ganzen Tag in ihrem Beistellbett, zufrieden in meiner Nähe zu sein. Mir ging es jedoch zunehmend schlechter, da ich auch keinen Schluck Wasser mehr bei mir behalten konnte. Ich rief einen Bereitschaftsarzt, der mir ein Rezept für Medikamente ausstellte. Die Hoffnung auf baldige Besserung! Doch wie sollte ich in diesem Zustand mit Baby den Weg zur Apotheke bewältigen? Eine befreundete Mama bot spontan ihre Hilfe an. Ich habe mich wirklich selten so über eine Lieferung gefreut.

Überlebensstrategie, wenn Mama krank ist

Leider sollten noch einige Migräneanfälle folgen. Erst in diesem Jahr hatte ich einen ebenso heftigen. Mein Freund war an der Arbeit, und Alina hatte ihren Kita-freien Tag. Nach dem Unterricht sollte ich auch noch die Große von der Schule abholen. Es war schon fast 12, als ich mich mit der Kleinen fertig machte und rausging. Die Übelkeit und die wahnsinnigen Kopfschmerzen im Gepäck – trotz der Medikamente. Sie kam uns auf halbem Weg mit ihren schweren Schulranzen schon entgegengelaufen. Doch selbst die wenigen Meter bis zu unserem Haus zurück waren mir zu viel. Ich musste mich übergeben.

Als Mama stand ich zudem vor einem anderen Problem, das mir Sorgen bereitete: Was sollen meine Kinder zu Mittag essen? Da ich nicht in der Lage war etwas zu kochen, bat ich meine Große im Laden gegenüber Brezn zu besorgen. Ich wartete vor unserer Haustür, als sie mir freudestrahlend mit einer Brottüte in der Hand entgegenkam. Erleichtert sagte sie: „Das kann ich öfter für dich machen, Mama.“ Wir waren beide sehr stolz auf ihren ersten Einkauf alleine.

Polina Tankilevitch auf Pexels

Zwischen quirligem Kleinkind und Erholungsversuchen

Das letzte Mal gönnte ich mir ein warmes Bad. Ich hatte Kopf- und Gliederschmerzen und freute mich auf die wohltuende Wärme. Doch bis ich dazu kam, mich ins warme Wasser zu legen, war mein Freund, ebenfalls erkältet und im Home-Office, bereits mit unserer Jüngsten aus der Krippe zurück. Er hatte eine wichtige Videokonferenz. Ich musste Alina übernehmen. Im Bad zog sie sofort ihre Hose aus und wollte ebenfalls planschen. Ich stellte ihre Babywanne vor meine. Doch nein, sie wollte mit mir in die große Wanne. Erschöpft vor Schmerzen glitt ich mit meinem quirligen Kleinkind auf meinen Beinen ins Wasser. Ein Entspannungsbad ist anders!

Als mein Freund nach einer gefühlten Ewigkeit mit seinem Geschäftstermin fertig war, nahm er mir Alina ab. Bereits am nächsten Tag konnte ich mich revanchieren, als auch er wieder mal das Bett hüten musste.

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