Introduction

Johannifeuer auf der Vorderkaiserfelden Hüttn

Johannifeuer auf der Vorderkaiserfelden Hüttn

Wisst ihr noch, wie meine Freundin mir an der Isar knallhart klargemacht hatte, dass es mit Raften bei mir dieses Jahr nichts wird und unser geplantes Wochenende wohl oder über ins Wasser fallen würde? Zu unserer Hochzeit letzten Herbst hatten ein paar Freunde uns ein Outdoorwochenende im Ötztal geschenkt und wohlweislich gleich einen Termin festgesetzt. Das ist nämlich selbst für unser alljährliches gemeinsames Weihnachtsessen ein ganz schönes unterfangen. Und da sind zumindest alle im Lande.

Wir hatten also ein Wochenende, an denen sich alle freigenommen hatten, aber keinen Plan. Also entschieden wir uns kurzerhand ins Kaisergebirge zu fahren und gemeinsam auf die Vorderkaiserfeldenhüttn zu steigen. Und das stellte sich als ziemlich gute Idee heraus.

Ich selber war ganz schön überrascht, in welch fitter Form ich bin. Aber vielleicht war das auch nur relativ, weil ein Teil unserer Truppe das letzte mal vor einigen Jahren selbst erarbeitete Bergluft geschnuppert hatte. Oder, weil der Anstieg an sich eher beschaulich war. In nur 2,5 Stunden erarbeiteten wir uns traumhafte Aussichten, vorbei an blühenden Wiesen, grasenden Kühen und nur wenigen anderen Wanderern. Kaum auf der Hütte angekommen, verabschiedete sich die Sonne und ein saftiges Gewitter zog auf. Derweil kuschelten wir uns bei (alkoholfreiem) Weißbier und Kaiserschmarren in der Stubn zusammen, spielten Uno und streckten unsere müden Glieder. Als die Sonne wieder  hervorlugte, nutzen wir unsere Chance und kraxelten nochmal 1 Stunde auf die Nauespitze hoch. Am letzten Stück war ich dann doch froh, dass das Kleine noch in meinem Bauch und nicht auf meinem Rücken sitzt – da wurde es nämlich ganz schön steil und ausgesetzt. Belohnt wurden wir für die erneute kleine Anstrengung dafür noch mit dem Anblick einer neugierigen Gams, die sich ausgiebig von uns bestaunen ließ.

Wieder auf der Vorderkaiserfeldenhütten (bzw der Stubn) angekommen, fuhr draußen ein kleiner Pickup vor, ein paar junge Männer hüpften heraus und begannen Bretter, Balken und diverses Sperrholz aus dem Auto zu zerren und mehr schlecht als recht einen Scheiterhaufen aufzuschichten. Zwischendrin öffneten sich immer wieder die Himmelschleusen und tränkten Holz und Männer gefühlt bis auf die Knochen. Die Schau, die sie dabei darboten erinnerte mich doch sehr an eine Episode von Dumm und Dümmer. Wir machten uns also wenig Hoffnung in den Genuss eines Johannisfeuers zu kommen. Und doch, nach noch mehr gutem Essen und Bier und Schnaps für den Rest der Truppe, schafften sie es tatsächlich irgendwie, ein fantastisches Feuer zu entfachen und uns und den anderen Übernachtungsgästen ein unvergessliches Spektakel darzubieten!

Wir hatten ein tolles Wochenende. Und das Beste daran: Das Outdoorwochenende im Ötztal ist nur aufgeschoben, und das Babysitten wurde gratis noch oben draufgelegt.

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