Ach, so ein sonniges Maiwochenende in München, das ist schon was ganz was Feines! Die Radln werden entstaubt (bzw. bei uns eher vom winterlichen Straßendreck entkrustet) und der Rucksack voller Radler gepackt. Zur Hochzeit hatten wir uns einen Radanhänger schenken lassen, der endlich seine große Jungfernfahrt antreten durfte. Der Kindersitz wurde zweckentfremdet und mit Biertragerl und kleinem Grill beladen, hinten gerade noch Platz für Decke und Mölkky. Packen und Ladungssichern haben überraschend lange gebraucht. Vielleicht hätten wir gleich einen Doppelsitzer-Anhänger nehmen sollen, denken wir uns. Wie soll denn da nächstes Jahr auch noch ein Baby mit reinpassen?!
Aber irgendwann ist alles festgezurrt und wir sausen los zur Isar runter – so wie halb München. Trotzdem finden wir bald den Rest der Mannschaft ganz nah am Wasser. Die ersten Flaschen sind schon im seichten Wasser kühlgelegt und die Freunde scheinen schon ausgiebig erste Sonnenstrahlen auf der bleichen Haut genoßen zu haben – es dauert nicht lang und ein rosa schlimmer legt sich dem ein oder anderem um die Nase.
Unser Packkunststück wird ein wenig belächelt, als wir dann aber nach dem Tragerl auch noch den Grill rausziehen doch eher zufrieden gelobt. Und weil das auch sofort die erste Runde Radler geköpft wird, stoßen wir an. “Auf Freunde und darauf, dass wir im nächsten Jahr auch noch ein Baby in dem Radanhänger unterzubringen haben!”
Ich glaube, alle hatten es irgendwann erwartet, so in den nächsten 5 Jahren. Aber, dass es jetzt schon so weit ist, das hätte doch keiner gedacht! Und weil wir die ersten in der Runde sind, bei denen es so weit ist, bekommen wir ganz viele vorläufige Zusagen zum Babysitten.
“Aber Schwanger kann man nicht raften gehen, oder?” liefert Kathi den einzigen Dämpfer des Tages. “Was machen wir denn dann mit dem Outdoorwochenende, das wir euch zur Hochzeit geschenkt haben? Raften, Canyoning, Mountainbiken – das ist vielleicht jetzt erst mal nicht angesagt…” Leider hat sie damit recht, aber aufgeschoben ist ja zum Glück nicht aufgehoben, dann müssen wir uns einfach noch ein wenig länger gedulden.
Bis dahin werfen wir uns schon mal in die noch eisigen Fluten der reissenden Münchner Isar! Auch wenn das natürlich kein Raften ist, der Atem bleibt uns ist schon ein Moment weg. Dass das Wasser gar so kalt ist, hatten wir armen Stadtkinder gar nicht erwartet bei dem Sonnenschein.
Wusstet ihr übrigens, dass es von der Münchner Brauerei mit dem Bügelverschluß-Radler jetzt auch eine alkoholfreie Variante gibt? Ich leider auch nicht, deswegen musste ich das Wochenende mit Radl aber ohne Radler verbringen.
Quelle: Bilder © Privat
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