Mein Alltag ist seine Kindheit (Seite 2)

Bildschirmzeit

Oftmals sitze ich vor dem Laptop oder habe das Handy in der Hand. Für Recherchen, Organisation, Projekte wie diesen Blog hier. Dinge, die erledigt werden wollen. Irgendetwas ist immer.

Manchmal nutze ich den Laptop aber auch nur, um einen Film zu schauen oder online zu Puzzeln. Den Kopf ausschalten und einfach mal nichts tun fehlt mir. Als Alleinerziehende habe ich keine Pausen.

So ist also mein Sohn dabei, während meiner Bildschirmzeit. Auch draußen wird ihm dieses Bild vermittelt, denn ständig hängen die Erwachsenen vor Handys. Überall auf den Tischen liegen welche. Wir machen damit Fotos von den Kindern. Immer griffbereit.

Er bekommt unweigerlich den Eindruck vermittelt, dass das wichtige Geräte sein müssen. Will ich ihm diesen Eindruck wirklich vermitteln? Diese Frage stelle ich mir. Und ich weiß die Antwort eigentlich schon. NEIN, ich will es nicht.

Sie werden so schnell groß

Alle Eltern sagen, die Zeit fliege und ehe man sich versehe, seien die Kleinen erwachsen. Und so empfinde ich es auch. Das erste Jahr ist so schnell vergangen. Und wenn wir immer im „Erledigungsmodus“ zwischen Haushalt, Terminen, TO-Dos sind, dann verpassen wir viel. Die ersten Male gibt es nur einmal. Und die letzten Male eben auch. Wer weiß schon, wann das sein wird.

Ich möchte bewusst und intensiv meinen Sohn begleiten. Mit ihm Abenteuer erleben. Jede Pusteblume entdecken und an jeder Baustelle stehenbleiben, die ihn fasziniert. Dafür möchte ich mir Zeit nehmen, ohne die offenen TO -Os als Druck zu spüren.

Die Natur mit allen Sinnen erleben

Auf dem Spielplatz sind wir eher selten anzutreffen. Eingezäunt und mitten in der Stadt fühlt sich unstimmig für mich an. Nach meinem Empfinden ist die Natur der größte und schönste Spielplatz. Manchmal lässt sich beides aber auch verbinden.

Stundenlang im Kies sitzen und Steine sortieren, schmeißen, ablutschen. Im Wasser plantschen. Bei Wind und Wetter. Das machen wir sehr gerne. Diese pure Freude von ihm, öffnet mein Herz.

Unterschiedliche Pläne

Es war mal wieder einer dieser besonderen Momente. Wir kommen daheim die Haustür rein. Schon ein wenig spät für das Abendessen. Mein Plan war, schnell ein paar Nudeln zu kochen und alle Rituale im Schnelldurchlauf bis zum Bett gehen zu machen. (Zweimal schnell in einem Satz. Beim Schreiben fällt es mir noch mehr auf)

Mein Sohn hat einen anderen Plan. Er krabbelt einfach aus der Wohnungstür wieder raus und zeigt mir, dass er noch ein bisschen Treppenhaus-Abenteuer erleben mag. Treppe rauf, Treppe runter, 5 Stockwerke entdecken. Dabei gluckst er vor Freude.

Währenddessen steht der Einkauf im Flur, ich wollte doch direkt eine Maschine Wäsche anmachen und auf Toilette müsste ich auch. All das darf warten.

Mein Alltag ist seine Kindheit

Tja, da hatte ich es mal wieder Schwarz auf Weiß. Die Kinder leben nach ihren Bedürfnissen. Egal welchen großartigen Masterplan sich die Eltern zurechtgelegt haben. Wir dürfen uns mehr hingeben. Oder ist es wirklich wichtig, dass die Wäsche heute noch angestellt wird? Wir werden auch morgen etwas Sauberes zum Anziehen haben, wenn die Maschine heute ausbleibt.

Nein sagen ist okay

Ich erlaube mir, auch mal Nein zu sagen. Manchmal möchte ich nicht mit ihm spielen. Oder ihn hochheben, damit er rausschauen kann. Oder aber den Klötzchen Turm nochmal aufbauen. Oder ihn beobachten. Wir Mamas brauchen auch Ruhe und die haben die meisten viel zu wenig. Da dürfen wir den Kindern erklären, dass Mama jetzt ein paar Minuten etwas anderes macht. Oder auch nichts macht.

Für mich war es von Anfang an wichtig, dass unabhängige Spielen zu fördern. Da hole ich mir Anregungen und Ratschläge innerhalb unseres Fenkid Kurses. Die Impulse, die wir dort mitnehmen, sind immer bedürfnisorientiert und ungemein hilfreich. Seitdem er wenige Monate alt ist, sind wir dort Teilnehmer. Ich kann es anderen Eltern sehr empfehlen.

Leben im Moment

Das ist doch auch das, was wir von den Kindern lernen können. Wieder im Moment sein, direkt spüren was stimmig und unstimmig ist. Nichts runterschlucken oder Gefühle wegdrängen. Sofort Bedürfnisse und Emotionen ausdrücken und ausleben. Da sind die Kinder meiner Meinung nach unsere größten Lehrmeister. Ich möchte mich noch mehr auf meinen Sohn einlassen. Ich bin gespannt auf das zweite Lebensjahr.

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