Die Tage und Wochen vergehen, Paul ist jetzt schon gut zwei Monate alt. Endlich klappt nun auch das Stillen ohne Stillhütchen! Das hab ich einer Hebamme aus dem „Stillcafé“ zu verdanken – und dazu sollte ich vielleicht mal erzählen, was das ist und wie wir da gelandet sind.
Die Aufregung der allerersten Tage und Woche hat sich ein bisschen gelegt und wir werden bei vielen Dingen etwas entspannter. Das Stillen war bis vor kurzem ein bisschen schwierig und klappte nur mit Stillhütchen. Was mir generell gefehlt hat sind zudem Freundschaften zu anderen Mamas oder Papas mit kleinen Babys, um sich untereinander austauschen zu können, mal gemeinsam spazieren zu gehen oder dergleichen.
Wir sind erst kurz vor der Geburt hierher gezogen und leider habe ich noch sehr wenig Kontakte. Da fühlt sich so ein langer Tag alleine mit Baby doch oft sehr einsam an und ich merke, dass ich darunter leide. Irgendwann hab ich im Internet dann das Angebot eines „Stillcafés“ gefunden. Geleitet von zwei Hebammen kann man dort alle zwei Wochen einfach vorbeikommen, es gibt Kaffee und ein bisschen was zu essen, und vor allem geht es um den Austausch mit anderen, und darum, von den Hebammen Unterstützung bei Fragen und Problemen zu bekommen.
Neue Freundinnen und eine tolle Hebamme – es wird immer besser!
Das Stillcafé war für mich eine total wichtige Entdeckung. Ich habe andere Mamas kennengelernt und mich mit einigen von Ihnen vernetzt, hatte dadurch Austausch und Gesellschaft – super, genau was ich brauchte! Außerdem war die eine der beiden Hebammen einfach nur toll, hatte eine total einfühlsame und beruhigende Art und sie hat mir sehr geholfen.
Sie kam sogar noch zweimal zu mir nach Hause, um sich dort genau anzuschauen, wo die Probleme beim Stillen sind, und was ich dagegen tun kann. Durch ihre Hilfe hat dann auch recht schnell das Stillen ohne Stillhütchen geklappt, was eine große Erleichterung und ein schönes Gefühl war. Ich durfte sie auch jederzeit privat anrufen, wenn ich Fragen oder Schwierigkeiten hatte.
Hilfe bei Problemen und neue Freundschaften
Endlich hab ich mich mit meinen Sorgen und Ängsten gut aufgehoben gefühlt, und war durch die neuen Kontakte auch nicht mehr so alleine. Ich bin immer noch dankbar darum, dass ich dort einen für mich so wichtigen Ort gefunden hatte. Und ich möchte alle unter Euch ermutigen, Euch – wenn Ihr das Bedürfnis danach habt – auch irgendeine Art von Gruppe zu suchen, in der Ihr Euch austauschen könnt.
Zu hören, dass es anderen ähnlich geht wie Dir oder dass einfach jede*r seine schwierigen Phasen und seine Probleme hat, ist sehr viel wert und gibt einem Kraft. Oft haben andere gleiche Erfahrungen gemacht und können gute Tipps geben, wie man mit manchen Situationen (schlechte Nächte, Probleme beim Einschlafen, Koliken, etc.) gut umgehen kann. Solche Gruppen findet Ihr unter anderem bei Familienzentren oder Schwangerenberatungsstellen. Auch das Projekt der Frühen Hilfen bei den Koordinierenden Kinderschutzstellen (Koki) hat viele Möglichkeiten, um Euch zu unterstützen oder passende Angebote zu empfehlen.
Foto von Ksenia Makagonova auf Unsplash
Das Bedürfnis nach Alkohol ist bei mir gerade nicht mehr unbedingt da, ich möchte Paul so gut und gesund wie möglich aufwachsen lassen. Aber mal sehen, wie es mir langfristig damit geht, wenn die Nächte schlecht sind, oder bei Festen und in Gesellschaft die Verlockung doch mal größer wird.
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