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05.10.2013: Wiesn – zünftig vs. züchtig

05.10.2013: Wiesn – zünftig vs. züchtig

Gestern war Brückentag (ich hatte mir frei genommen und für meine Freundin war es der erste Tag im Mutterschutz (also eigentlich war der erste Tag schon Donnerstag, aber da war ja eh Feiertag)) und für uns bedeutete das: der erste und einzige gemeinsame Wiesnbesuch heuer.

 

Ich war von der Arbeit aus schon mal abends da und meine Freundin ist mit ihren Mädels mal mittags hin, kam dann aber relativ zeitig wieder heim, als nämlich der Alkoholpegel der anderen in Dimensionen stieg, die es ihr als einziger nüchtern Gebliebener nur noch mit einiger Anstrengung erlaubten den Späßen und Unterhaltungen zu folgen oder gar an ihnen teilzunehmen.

 

Was das Wetter angeht wären wir wohl doch schon besser am Tag der deutschen Einheit aufs Oktoberfest gegangen. Um den großen Menschenmassen zu entgehen sind wir dann aber beim Freitag geblieben, was letztendlich auch gut war.

Meine Freundin passt natürlich längst nicht mehr in eines ihrer Dirndl, sie hat sich aber aus einem alten Outfit ihrer Großmutter etwas babybauchtaugliches im traditionellen Stil zusammengestellt: Sah super aus!

 

Manche erinnern sich vielleicht an meinen Eintrag von Anfang Mai, als ich von einer Freundin erzählte, die damals – vor der Geburt ihres Kindes – bereits ihren ersten Ausgehtag geplant hatte: Die war tatsächlich auch da!

Wir haben uns zufällig auf der oidn Wiesn getroffen. Ihre Tochter ist Mitte August auf die Welt gekommen, das Stillen klappt prima und nun hat sie wirklich ausreichend Milch abgepumpt, damit sie heute einen draufmachen kann. Papa wird’s zu Haus schon richten. Allerdings wirkte sie weniger euphorisch als noch vor ein paar Monaten, als sie uns ihren Plan das erste Mal erläuterte. Sie wirkte irgendwie – müde und sagte auch selber, dass sie wohl nicht sehr lange durchhalten würde: Nach all den Monaten des Alkoholverzichts würde es wohl nicht allzu viel brauchen, um sie betrunken zu machen. Muss wohl ein günstiger Wiesnbesuch gewesen sein…

War es bei uns, ehrlich gesagt, auch. Meine Freundin hat nur zwei alkoholfreie Mass getrunken und ich selber scheine auch nicht mehr so viel zu vertragen (wohl aus Solidarität, das läuft ja alles unterbewusst). Nach einer Mass hatte ich bereits genug Lampen an, dass ich danach auf Radler umgestiegen bin…

 

Erschreckend fand ich, was viele Eltern schon ihren ganz Kleinen zumuten: Wir haben nicht wenige Säuglinge(!) gesehen, die wir auf nicht viel älter als 3, 4 Monate geschätzt haben. Leute, das ist für die doch viel zu stressig da! Im Zelt! Und überhaupt, die Geräuschkulisse ist doch eigentlich auf dem gesamten Oktoberfestgelände zu laut für Babys. Also, bei aller Liebe zu Geselligkeit und Feiern: Auf die Wiesn gehören keine Kleinkinder! Wenn sie selber schon laufen können, oder sich so weit artikulieren können, wenn sie die ganzen Eindrücke erschlagen, ja. Aber nicht früher. Ziemlich verantwortungslos, so was.

 

Es war ein toller Tag für uns, den wir sehr genossen haben. Zumal uns mit jedem Zentimeter mehr Bauch und jedem Tag, den der errechnete Geburtstermin näher rückt, mehr und mehr bewusst wird, dass diese spontanen Aktionen zu zweit wohl erstmal der Vergangenheit angehören werden, wenn der Kleine da ist.

Es wird sich vieles ändern, und wir sind voller Spannung, Vorfreude und einem kleinen bisschen Unsicherheit.

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