Introduction

Vaterfreuden: Papablick auf die Geburt

Babyfüsse CS_von Melissa Bungartz

Vaterfreuden: Papablick auf die Geburt

Eine Geburt gehört zu den Momenten Leben, die sich tief in unsere Erinnerung einbrennen. So erging es mir auch bei den Entbindungen meiner beiden Töchter. Jede für sich war ein einzigartiges Erlebnis, das mich als Vater auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnahm.

Alte Klinik als Kulisse für die Geburt

Bei der Geburt meiner ersten Tochter waren wir in einem charmanten alten Münchner  Krankenhaus, das mittlerweile zur Mathematik-Fakultät umfunktioniert wurde. Die Atmosphäre des historischen Gebäudes verlieh diesem besonderen Tag eine gewisse Magie. Doch während der Geburt war ich viel zu aufgeregt, um mir über das geschichtsträchtige Gebäude Gedanken zu verschwenden. Alles war neu für mich, und ich hatte keine klare Vorstellung davon, was mich erwarten würde.

Geburt als emotionale Achterbahnfahrt

Als die Wehen bei meiner Freundin Alisa einsetzten, überkam mich eine Welle der Nervosität und Hilflosigkeit. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Ich fühlte mich wie ein stiller Zuschauer vor der Bühne, ohne klare Anweisungen, wie ich agieren sollte. Dennoch war mir bewusst, dass es nun an der Zeit war, stark zu sein und meiner Freundin beizustehen.

Ohnmächtig vor Angst

Selbst in solchen wichtigen Momenten wie bei einer Geburt können kuriose Zwischenfälle auftreten. Die Erinnerungen an die erste Entbindung sind mir daher immer noch sehr präsent: Während Alisa eine sogenannte Periduralanästhesie (PDA) erhielt, verlor ich plötzlich das Bewusstsein. Ob es an der langen Nadel selbst lag oder an meiner Angst vor Spritzen, kann ich nicht mit Sicherheit sagen – ich sackte einfach zusammen. Peinlich! Ich sollte doch der starke Mann an ihrer Seite sein! Zum Glück waren die medizinischen Fachkräfte schnell zur Stelle, um mir wieder auf die Beine zu helfen.

Eine sonnige Überraschung

Als die ersten Sonnenstrahlen durch die Fenster fielen, und den Raum erhellten, erblickte unsere Tochter das Licht der Welt. Wir wussten nicht, ob es ein Junge oder Mädchen ist und wollten uns überraschen lassen. Als wir dann sahen, dass es ein Mädchen war, habe ich mich so gefreut, weil ich mir immer schon eine Tochter gewünscht hatte. Es war eine wunderschöne Überraschung, als sie mit dem Sonnenlicht in unser Leben kam. Sie war so ruhig und hat nicht geschrien, was mich total überraschte. Allerdings hat sie danach umso mehr gebrüllt.

Hände eines Vaters mit Babyfüßen
Melissa Bungartz

Zweite Geburt, doppelt so viel Erfahrung

Rund fünf Jahre später stand die Geburt unseres zweiten Kindes bevor, und ich fühlte mich bereits routinierter und gelassener. Wir wussten, was uns erwartete, und waren besser vorbereitet. Aber natürlich war trotzdem ein bisschen Nervosität dabei. Dieses Mal wurde die Geburt eingeleitet, was uns die Gelegenheit gab, in aller Ruhe gemeinsam zu frühstücken, bevor wir uns auf den Weg ins Krankenhaus machten. Alisa musste während der Einleitung im Krankenhaus bleiben. Ich durfte sie nur tagsüber besuchen. Abends musste ich dann aufgrund der Corona-Bestimmungen wieder nach Hause.

Der moderne Kreißsaal – wird es diesmal anders?

Der Unterschied zwischen den beiden Geburtsorten war bemerkenswert: Die alte Geburtsklinik war in der Zwischenzeit in einen modernen Neubau umgezogen und auch der Kreißsaal war mit den neuesten technischen Geräten und komfortabler Einrichtung versehen. Das war eine ganz andere Erfahrung als bei der ersten Geburt, wo sich die Toiletten noch im Gang befanden. Das Zimmer war diesmal sogar mit einer eigenen Geburtswanne ausgestattet.

Alisa hatte sich intensiv vorbereitet, um ihre eigene Geburtserfahrung positiv zu gestalten – Entspannungsmusik, Affirmationen und Geschichten über Fantasiereisen nach den Methoden des Hypnobirthings. Gemeinsam meditierten wir und sangen Lieder. Es war ein wirklich schöner Moment, in dem wir uns voll und ganz auf das Baby und die bevorstehende Geburt konzentrieren konnten.

Eine lange Nacht und ein neuer Tag

Die Nacht war lang, und ich muss zugeben, ich bin irgendwann vor Erschöpfung eingeschlafen. Was ich nicht wusste: Das hat Alisa richtig sauer gemacht. Als ich wieder aufwachte und zu ihr ans Kreißbett kam, gab es deshalb eine kleine Auseinandersetzung. Die Stimmung war etwas angespannt. Aber dann ging alles ganz schnell: Die Sonne kam wieder ins Zimmer, und die Geburt begann.

Doch dann nahm die Entbindung unserer zweiten Tochter eine unerwartete Wendung: Dieses Mal war eine Saugglocke erforderlich, um dem Baby auf die Welt zu helfen. Ich muss zugeben, ich war etwas schockiert, als ich dabei zusah. Aber so ist eben das Leben – es kommt immer anders, als man denkt. Und wenn man dann das Baby in den Armen hält, ist das alles vergessen.

Papa mit Babyfüßen
Privat

Erster Augenblick mit dem neuen Baby

Als ich meine zweite Tochter das erste Mal in den Armen hielt, war das etwas ganz Besonderes. Unsere Blicke trafen sich, und ein Lächeln huschte über ihr  Gesicht. Ihre kleinen Perlaugen leuchteten dabei. Ein unvergesslicher Augenblick!

Die Geburt unserer zweiten Tochter verlief zwar nicht so reibungslos wie die erste, aber das ist Teil des Lebens. Die Anstrengung und Aufregung war jede Mühe wert.

 

 

 

 

 

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