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Von der Hebamme bis zur La-Leche-Liga: Still­beratung

Junge Mutter beim Stillen ihres Kindes

Von der Hebamme bis zur La-Leche-Liga: Still­beratung

Fragen zum stillen: Wo finde ich die passende Stillberatung, wenn ich sie brauche?

Stillen mag zwar etwas „ganz natürliches“ sein, aber natürlich kann es auch beim Stillen zu Fragen und Problemen kommen. Wenn du Unterstützung beim Stillen gebrauchen kannst, oder dich schon einmal vorab informieren möchtest, kannst du neben deiner Hebamme auch ehrenamtliche oder hauptamtliche Stillberaterinnen fragen.

Hebammen beraten auch dann noch zum Thema Stillen, wenn dein Baby schon 8 Monate alt ist!

Die erste Ansprechpartnerin bei Problemen und Fragen rund um das Thema Stillen ist im Grunde deine Wochenbett-Hebamme. Und wenn du keine Wochenbett-Hebamme hast, hast du Anspruch darauf, dir eine zu suchen. Tatsächlich hast du so lange Anspruch auf Hebammen-Unterstützung und die Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse, solange du dein Kind stillst. Du brauchst dafür nur ein Rezept von der Frauen-, Haus- oder Kinderärztin (bzw. -arzt). Und selbst wenn du nicht mehr stillst, hast du Anspruch auf achtmalige Hebammenhilfe bei Ernährungsproblemen bis zum Ende des 9. Monats (deines Babys, nicht der Schwangerschaft).
Einen ausführlicheren Überblick über Hebammen-Leistungen beim Thema Stillen findest du unter stillkinder.de.

Junge Mutter beim Stillen ihres Kindes

Foto von Dave Clubb on Unsplash

Wo finde ich eine Stillberaterin, eine Stillgruppe oder einen Stillvorbereitungskurs?

Es gibt verschiedenste Organisationen, die Stillberaterinnen ausbilden. Manche bieten eine Weiterbildung für medizinische Fachkräfte an, andere bilden ehrenamtliche Kräfte aus. Nachfolgend findest du drei seriöse Organisationen, bei denen du nach einer Stillberaterin suchen oder dich zu einem Online-Stillvorbereitungskurs anmelden kannst.

  1. La Leche Liga (LLL): Die La-Leche-Liga bietet kostenlose Online-Stillvorbereitungskurse, Online-Stillgruppen oder regionale Stillgruppen an, aber auch individuelle Stillberatung, allerdings in der Regel nicht persönlich, sondern via Telefon oder E-Mail.
  2. Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AfS): Hier arbeiten ausgebildete und geprüfte Stillberaterinnen aus verschiedenen Berufsgruppen. Alle Mitarbeiterinnen sind selbst Mütter und still erfahren und arbeiten ehrenamtlich. Die Beratung findet ebenfalls meist am Telefon statt. Es gibt zudem offene Stilltreffen, auch online, sowie eine täglich besetzte Hotline für Notfälle.
  3. International Board Certified Lactation Consultant (IBCLC): Eine „Still- und Laktationsberaterin IBCLC“ ist eine Person mit einer medizinischen Grundausbildung (z. B. als Hebamme oder Krankenpflegerin) und einer entsprechenden Weiterbildung und Zertifizierung. IBCLC sind häufig in der Klinik tätig, aber auch als Freie.

Bei allen oben genannten Organisationen findest du eine Übersicht, welche Stillberaterinnen in deiner Gegend tätig sind oder welche Online-Angebote es gibt. Natürlich kannst du auch in deinem Bekanntenkreis nach persönlichen Erfahrungen fragen. Auch deine Hebamme, deine Frauenärztin oder deine Geburtsklinik bzw. dein Geburtshaus sollten Adressen zur Hand haben und Empfehlungen aussprechen können.
Stillberaterinnen stehen dir bei verschiedensten Fragen rund ums Stillen zur Verfügung.  Wenn du zum Beispiel das Gefühl hast, dass du zu wenig Milch hast, deine Brustwarzen wund werden oder du dir einfach unsicher beim Stillen bist.

Was kostet mich die Stillberatung und welche Kosten übernimmt die Krankenkasse?

Glückliche Mutter umarmt behütend ihr Neugeborenes

Foto von Isaac Quesada on Unsplash

Ob du für die Stillberatung etwas zahlen musst, hängt davon ab, wessen Dienste du in Anspruch nimmst:

  • Wie oben beschrieben, hast du einen Anspruch auf Stillberatung durch deine Hebamme, die Kosten müssen von deiner Krankenkasse übernommen werden.
  • Die Stillberaterinnen der La-Leche-Liga (LLL) und der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen (AfS) arbeiten ehrenamtlich und verlangen kein Geld. Allerdings findet die Beratung in der Regel nur telefonisch oder per E-Mail statt und du musst auf eine Betreuung vor Ort verzichten. Du kannst über diese Organisationen aber eventuell auch eine Stillgruppe vor Ort finden.
  • Die IBCLC-Stillberaterinnen verlangen normalerweise eine Gebühr für das Beratungsgespräch. Meistens musst du die Kosten selbst tragen, es lohnt sich aber, deine Krankenkasse nach einer Kostenübernahme zu fragen.

Wer nimmt wie viel für eine Stillberatung?

Organisation?Wer?Was?Kosten?
HebammenStillberatung im Rahmen der NachsorgeWird von den Krankenkassen übernommen
La-Leche-LigaAusgebildete (nicht medizinische) Stillberaterinnen, die selbst gestillt habenBeratung via Telefon oder E-Mail, Online-Stillvorbereitungsseminare, Stillgruppen (online oder regional)Ohne Gebühr, da ehrenamtlich
Arbeitsgemeinschaft freier StillgruppenAusgebildete (nicht  medizinische) Stillberaterinnen, die selbst gestillt habenBeratung via Telefon oder E-Mail, auch vor Ort, wenn möglich, Stillgruppen (online oder regional)Ohne Gebühr, da ehrenamtlich
IBCLCMedizinisch ausgebildete Beraterinnen mit ZusatzqualifikationHausbesuche, Stillambulanz, StillgruppenGebühr

Eine potenzielle Alternative zur Stillgruppe: ein Erzählcafé

Die Hebammen-Initiative „Hebammen für Deutschland e. V.“ hat sogenannte Erzählcafés ins Leben gerufen. In diesen geht es um alle Themen rund um Schwangerschaft und Geburt. Allerdings nicht nur für Schwangere und Stillende, sondern auch für Väter, Großeltern, Hebammen und alle anderen, die sich zum Thema Geburt informieren oder austauschen wollen.
Das Ziel der Hebammen-Initiative war und ist es, mit den Erzählcafés ein positives Zeichen zum Thema Geburtshilfe zu setzen. Hier findest du heraus, ob es ein Erzählcafé in deiner Nähe oder ein passendes Online-Angebot gibt.

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