Introduction

Krank in der Stillzeit

Ein starkes Fieberthermometer auf einen Holz Tisch von einer kranken, alleinerziehenden Mutter

Krank in der Stillzeit

Davor hatte ich als Mama mit am meisten Respekt. Im ersten Jahr nach der Geburt ist es nun dreimal passiert. Krank in der Stillzeit. Als Alleinerziehende ohne familiäre Unterstützung eine enorme Herausforderung.

Es war knackig, mich nicht gesund Schlafen zu können, wie früher. Trotz wenig Energie 24/7 da sein. Trotzdem zu stillen und noch mehr Energie abzugeben.

Im Wochenbett ging es los

Pünktlich in der Nacht vor einem Feiertag ging es los.  Eine meiner unzähligen Blasenentzündungen war da. Die erste als Mama und direkt krank im Wochenbett. Ich merkte es sofort. Gleichzeitig die halbe Nacht im Bad zu sein und ein Neugeborenes allein im Bett zu wissen, hat mich gestresst. Vor allem mit dem Gedanken, dass er jederzeit aufwachen kann und mich dann braucht. Gepaart mit dem Fakt, dass ich es eigentlich nur auf der Toilette „aushalte“.

Wenn es derart schlimm ist, hilft mir eigentlich nur Antibiotikum. Irgendwie haben wir die Nacht gemeinsam rumbekommen und ich habe gleich morgens die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) angerufen. Keine 20 Minuten später stand ein Arzt in der Tür und der hatte glücklicherweise zufällig ein passendes Medikament dabei. Das schlug direkt an und somit war das erste Mal krank sein ein relativ kurzer Start. Ich fühle Dankbarkeit für diesen grandiosen Service.

Osterbrunch als Happening

Das zweite Mal krank war ich erst kürzlich. Da war der Kleine bereits 9 Monate alt und ein wenig selbständiger. Nach dem Osterbrunch ging es mit dem Magen bergab. Die Folgen könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Mitten auf dem Viktualienmarkt wusste ich nicht mehr ein noch aus. Meine Freundin war zum Glück dabei und drehte mit dem Kleinen eine Runde im Kinderwagen. Ich konnte mich in der Zeit akklimatisieren. Wir sind dann zu ihr und ich konnte ein Stündchen im Bett liegen, während Sie und ihr Freund mit dem Kleinen gespielt haben. Das hat er zum Glück gut mitgemacht.

Während ich im Bett lag, dachte ich: „Wie soll ich bloß heimkommen? Wie die Nacht mit überstehen und ihn trotzdem Stillen, wie kann ich schnell zu Kräften kommen etc.“ In dem Moment habe ich mir sehr einen Partner oder eine Familie gewünscht. Einfach mal Verantwortung abgeben und schlafen dürfen.

Am Abend schlurfte ich mit dem Kleinen heim und schickte eine Sprachnachricht an eine Freundin, die mich auch direkt nach der Geburt sehr unterstützt hat. Ich bat sie, auf Rufbereitschaft zu sein, falls ich nachts einen SOS-Anruf absetze zur Unterstützung. Sie willigte ein und das beruhigte mich zumindest ein wenig.

„Geschafft“

Letztendlich habe ich die Nacht allein gut gemeistert. In den Momenten, in denen ich allein im Bad Zeit brauchte, hat der Kleine friedlich geschlafen. Zumindest konnte ich liegen bleiben, wenn er wach wurde und ihn dann einfach nur kurz stillen.

Die Tage danach auf meinem Genesungsweg waren anstrengend, aber machbar.

Jeden Tag ein Mini-Spaziergang und ansonsten so viel Ruhe wie möglich. Ich habe mich dann einfach zu ihm auf den Boden gelegt.

Dicker Hals

Das dritte Mal krank kam eigentlich mit Ansage. Ich glaube daran, dass der Körper krank wird, wenn die Seele etwas schwerer zu tragen hat. In diesem Fall hatte ich mich fürchterlich über die Mutter einer Freundin aufgeregt. Sie hatte sich nach meinem Empfinden zu sehr in das Leben von mir und meinem Sohn eingemischt. In den entsprechenden Momenten sprach ich es allerdings nicht aus. Ich schluckte und schluckte, bis dass mein Hals dick und entzündet war, begleitet von Fieber.

Tagelang wurde es nicht besser. Am Wochenende kam meine Freundin und nahm mir den Kleinen für 2h ab. Ich machte eine Meditation für die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Meine allererste Meditation nach der Geburt. Das tat wahnsinnig gut und danach konnte ich noch 1h tief schlafen.

Die beiden brachten mir von ihrem Spaziergang Hühnersuppe und Smoothies mit. Ich war so dankbar, dass ich Tränchen in den Augen hatte. Für den Moment gab es mir neue Kraft. Gesundheitlich brachte es leider keine nachhaltige Linderung.

Montags ging ich dann zum Arzt. Ich habe die Einstellung, dass die Schulmedizin primär die Symptome behandelt und weniger die Ursache. Das war mir auch dieses Mal klar. Trotzdem wollte ich in dem Moment nur eine schnelle Linderung. Die junge Ärztin schaute kurz in den Hals, nahm meine Temperatur und stellte ein Rezept für Antibiotikum aus.

Antibiotikum in der Stillzeit?

Mein Gefühl sagte „Oh Oh“ als die Ärztin es empfahl. Ich sprach sie direkt auf meine Bedenken an und sie sagte, dieses Medikament wäre gängig bzw. bedenkenlos in Schwangerschaft und Stillzeit. Meine Intuition schlug trotzdem Alarm.

In der Apotheke wollte ich mich nochmal Rückversichern. Die Apothekerin las mir u.a. Folgendes vor: „…geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling könnten Durchfälle und Pilzinfektionen der Schleimhäute auftreten, sodass möglicherweise abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden… nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko Abwägung durch Ihren behandelnden Arzt einnehmen.“

Meine Ärztin hatte diese Abwägung wohl eher still für sich gemacht. Nachdem ich Sie auf diesen Abschnitt am folgenden Tag hinwies, reagierte Sie angegriffen auf diese Kritik. Sehr schade. Da hätte ich mir mehr Empathie gegenüber einer Erstlingsmama gewünscht.

Heilpraktikerin brachte Heil

Auf dem Rückweg von der Apotheke sprach ich mit einer befreundeten Mama über meine innere Zerrissenheit. Ihre Frau ist Heilpraktikerin. Sie fragte sie direkt um Rat und versorgte mich noch am gleichen Tag mit pflanzlichem Antibiotikum, hochdosiertem Zink sowie Vitamin C. Diese Mischung hat mir sofort geholfen und am nächsten Tag ging ist mir so viel besser. Ich bin sehr froh, dass die beiden in dem Moment da waren und mir geholfen haben. Den Rest der Woche begleitete mich pure Dankbarkeit für diese Unterstützung.

Krank in der Stillzeit – Fazit

Ich glaube, wir alle bekommen schlussendlich nur Aufgaben im Leben gestellt, die wir auch lösen können. In den brenzlichen Momenten hatte ich immer eine helfende Hand von den unterschiedlichsten Menschen. Wir brauchen die Unterstützung auf körperlicher und mentaler Ebene. Und Auszeiten außerhalb der kränkelnden Phasen. Aber das ist ein anderes Thema.

Wir schaffen, glaube ich, echt vieles und könnte verborgene Kräfte mobilisieren, wenn es nötig ist. Auch wenn es in dem Moment wirklich kräftezehrend ist, gehen wir gestärkter aus jeder herausfordernden Situation.

Ich glaube auch, dass die Kinder spüren, wenn wir Raum für uns selbst brauchen und entsprechend sensibel darauf reagieren können. Der Kleine hatte zum Glück in diesen Phasen überwiegend gute Laune und hat viel mit sich gespielt.

Medizinisch möchte ich zukünftig ganzheitliche Heilpraktiker und Osteopathen als erste Anlaufstelle nutzen. Auf die Schulmedizin möchte ich weniger bzw. nur ergänzend zugreifen. Dieser schnelle Griff zu chemischen Medikamenten fühlt sich für mich nicht gut an. Da stellt sich für mich zudem auch die Frage, ob das für die Stillkinder nicht ebenso belastend ist wie der Griff zum alkoholischen Getränk.

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