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Stress in der Schwangerschaft

Stress in der Schwangerschaft

Stress in der Schwangerschaft

Inzwischen bin ich schon fast in der 16. Woche schwanger. Die Übelkeit ist nun endlich vorüber, ich fühle mich wieder wesentlich fitter. Und wir haben erfahren, dass wir tatsächlich einen Jungen erwarten. (In meinem letzten Beitrag hatte ich ja bereits über die Mädchen-oder-Junge-Frage geschrieben.)

Zwar geht es mir nun körperlich wieder besser, dafür befinde ich mich nach wie vor in einer generell recht stressigen Phase. Da ein Feierabendbier plus Zigarette, anders als noch vor ein paar Jahren, aktuell keine Option zur Stressbewältigung sind, war es für mich an der Zeit, mich aktiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Daher möchte ich heute über Stress in der Schwangerschaft und die Wichtigkeit von Selfcare schreiben.

Stress in der Schwangerschaft

Fast jede von uns ist wohl gelegentlich gestresst. Hohe Anforderungen im Job, Verpflichtungen, Haushalt, Auseinandersetzungen in der Familie oder Partnerschaft.. für werdende Mamas kommen noch Sorgen um die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach dazu. In akuten Stresssituationen schüttet unser Körper unter anderem Adrenalin, Dopamin und Cortisol aus, unser Herzschlag und Blutdruck steigen. Wir atmen schneller, Muskeln spannen sich an und die Verdauung wird heruntergefahren. Der Körper ist in Alarmbereitschaft. Kein Wunder, dass Baby im Bauch natürlich davon etwas mitbekommt, sollte es zum Dauerzustand werden. So kann langanhaltender Stress Studien zufolge beispielsweise zu Frühgeburten, einem zu geringen Geburtsgewicht oder neurologischen und emotionalen Entwicklungsstörungen führen. Das muss natürlich nicht geschehen. Trotzdem sollte ein hohes, langanhaltendes Stresslevel in der Schwangerschaft vermieden werden.

Wenn man selbst den Stress nicht wahrhaben will

Erst kürzlich war so eine Woche… Sowohl mein Mann als auch ich hatten im Job extrem viel zutun. Einkäufe und kleine Haushaltstätigkeiten, dich ich normalerweise so zwischendurch im Homeoffice erledige, blieben liegen. Nach „Feierabend“ hole ich unsere Tochter aus der Kita ab, die mir mit ihren 2 1/2 Jahren und regelmäßigen Wutausbrüchen körperlich und emotional einiges abverlangt. Die Folge: Mein Mann und ich stritten nur noch miteinander, ich konnte mich auf Arbeit kaum konzentrieren, andere Verpflichtungen wie dieser Blog blieben liegen. Abends auf der Couch begannen plötzlich die Muskeln in meinem Oberarm unkontrollierbar zu zucken. So ging das fast eine Woche. Bis ein Streit zwischen meinem Mann und mir vollkommen eskalierte. Nach einigen Stunden kam er aus seinem Arbeitszimmer heraus und meinte: „Wir müssen vielleicht einfach mal raus hier.“ Daher hatte er uns für das kommende Wochenende in unserem Lieblings-Wellnesshotel eingebucht. Und wie Recht er hatte!

Notbremse gegen Stress in der Schwangerschaft

In diesen zwei Tagen ließen wir es uns erstmals seit fast einem Jahr (Corona-bedingt) wieder so richtig gut gehen. Unsere Tochter war begeistert von der Kinderbetreuung im Hotel, sodass mein Mann und ich gemeinsam in die Sauna gehen konnten. Nach dem aufregenden Tag in der Kinderbetreuung, auf dem Hotel-Spielplatz und dem dazugehörigen kleinen Bauernhof war unsere Kleine so erledigt, dass sie halb 8 ins Bett plumpste und schlief wie ein Stein. So konnten wir erstmals seit der Geburt unserer Tochter ein vollkommen ruhiges Abendessen genießen (mit regelmäßigem Blick aufs Babyphone). Es fühlte sich an wie ein Ausschnitt aus einem früheren Leben: An einem Tisch zu sitzen, den wir nicht selbst gedeckt hatten. Ein Essen zu genießen, das von hervorragenden Köchen für uns zubereitet und von zuvorkommenden Personal serviert wurde. Danach stießen wir mit einem – in meinem Fall natürlich alkoholfreien – Cocktail an der Bar auf das schöne Wochenende an. Und wie gut das tat! Die Muskelzuckungen in meinem Arm waren verschwunden. Auch das Familienleben lief wieder harmonischer und entspannter ab. Erst danach merkten mein Mann und ich, wie notwendig diese Auszeit gewesen war.

ein entspanntes Essen gegen Stress in der Schwangerschaft

Photo by Zane Persaud on Unsplash

Stress bekämpfen im Schwangerschaftsalltag

Aber natürlich können wir nicht nach jeder stressigen Woche mal eben ins Wellnesshotel fahren. Daher habe ich mir nun fest vorgenommen, wieder Routinen in meinen Alltag zu integrieren, die mir langfristig dabei helfen, entspannter zu bleiben.

Erster Schritt dafür: meine Arbeitsstunden in der Woche anders verteilen. Bisher habe ich 26 Stunden an vier Tagen gearbeitet. Was bedeutete, dass ich jeden Nachmittag den Laptop zuklappe und ohne Pause direkt zum Kindergarten hetzen musste, um unsere Tochter püntklich abzuholen. Verlief der Morgen stressig und wir waren spät dran, blieb untertags kaum Zeit für eine Pause. Inzwischen verteilen ich meine 26 Stunden auf 5 Tage mit längeren Pausen zum Durchschnaufen. Und um auch den Haushalt endlich wieder im Alltag unterzubekommen.

Zudem liebt unsere Tochter es aktuell, im Fahrradanhänger zu sitzen und auch mir tut Fahrradfahren derzeit extrem gut. Denn es ist ein tolles, moderates Ausdauertraining. Dabei werden die durch die Schwangerschaft schon strapazierten Gelenke und der Beckenboden jedoch nicht zusätzlich belastet. Daher drehen wir nun jeden Tag nach dem Kindergarten eine Runde mit dem Fahrrad. Es scheint meiner Tochter zu helfen, den Kindergartentrubel hinter sich zu lassen und macht ihr Spaß. Auch ich komme dabei so richtig runter. Zudem weiß ich, dass es mir hilft, durch die Schwangerschaft fit zu bleiben. An freien Tagen gehe ich auch gern wieder allein mit meiner Tochter wandern. Wenn dafür ausreichend Zeit ist, fällt es mir auch leicht, geduldig zu bleiben, wenn sie den zwanzigsten Stein aufheben und mitnehmen oder zum zehnten Mal vom Kinderwagen aufs Laufrad umsteigen möchte.

Zu guter Letzt möchte ich nun auch wieder meine Morgenroutine mit Pilates und Affirmationen in meinen Alltag integrieren. Um den Tag einfach mit ein bisschen Me-Time und Selfcare entspannt zu starten. Ich hoffe so, den Stress in der Schwangerschaft langfristig zu minimieren. Ob mir das gelingt, darüber halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

Titelbild: Photo by Kinga Cichewicz on Unsplash 

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