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Babykurse – notwendig oder nervig?

Babykurse – notwendig oder nervig?

Ich habe mich nie als Mama gesehen, die im Kreis mit anderen Eltern sitzt und Kinderlieder singt. Dieses Bild habe ich eher belächelt und für völlig überflüssig gehalten. Heute sitze ich genau in einem solchen Kreis, klatsche und winke. Daher stelle ich mir die Frage: Babykurse – notwendig oder nervig?

Wie kam es zu unserem ersten Kurs?

Einige Monate nach der Geburt hatte ich das Bedürfnis, meinen Sohn zu fördern. Der Sommer neigte dem Ende und es wurde Herbst. Bis dahin habe ich die Tage größtenteils in Cafés oder im Freibad verbracht. Das Bedürfnis nach Förderung kam einfach, ohne dass es einen speziellen Auslöser gab. Vielleicht war es die Intuition. Und so habe ich uns zu unserem ersten Baby FenKid Kurs angemeldet und kürzlich sogar verlängert.

Was ist FenKid?

FenKid bedeutet: Frühe Entwicklung von Kindern begleiten. Das Konzept basiert auf neusten Forschungen. Wir Eltern werden unterstützt, die Bewegungs- und Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder zu verstehen, um feinfühlig darauf einzugehen. Grundlage sind die pädagogischen Konzepte von Maria Montessori, Emmi Pikler, Elfriede Hengstenberg und Jesper Juul. Mit diesen Konzepten gehe ich sehr in Resonanz.

Für mich ist der Austausch und der gemeinsame Raum für Fragen enorm wichtig und tut sehr gut. Es gibt speziell auch für die Eltern ein ZuMiKo = Zu mir kommen. Auf dem Weg der Elternschaft erfahre ich immer mehr, wie essenziell dieser Part ist. Ein „bei mir sein“ ist die Grundlage für meine Kraft und einen entspannten, liebevollen Alltag mit meinem Sohn.

Braucht ein Baby Förderung bei der Entwicklung?

Mein Kind ist Einzelkind. Voraussichtlich wird er das auch bleiben. Braucht er deshalb mehr Kontakt zu anderen Kindern? Um sich Fähigkeiten abzuschauen oder in soziale Interaktion zu gehen? Das frage ich mich. Eine eindeutige Antwort habe ich bisher nicht.

Bevor er sich das erste Mal auf den Bauch gedreht hat, habe ich einige Tage bei einer befreundeten Familie verbracht. Die Tochter ist einige Wochen älter und ist schon gekrabbelt. Mein Kleiner lag immer im Raum und hat anscheinend zugeschaut. Zurück daheim hat er sich dann nämlich 2 Tage später zum ersten Mal gedreht. Es passierte während einer FenKid Kursstunde. Einfach so. Faszinierend. Das hat mich motiviert ihn bzw. uns noch zu weiteren Kursen anzumelden.

Es folgte: Musik mit Babys

Zu Weihnachten habe ich meinem Sohn sein erstes offizielles Musik-Instrument geschenkt. Es hat großen Spaß gemacht, im Obertonhaus die Instrumente zu probieren und er hat letztendlich mit seiner Freude entschieden, welches wir nehmen.

Seine anhaltende Begeisterung hat mich dazu animiert, einen Kurs mit Fokus auf Musik zu finden. So kam es, dass wir Teilnehmer bei „Musik mit Babys“ sind. Dort sitzen wir im Kreis und singen, klatschen, winken zur Musik. Ich muss ehrlich sagen, dass ich diesen Kurs nicht verlängern werde. Ich glaube, dass vieles mit der Kursleitung steht und fällt. Unsere ist professionell und kann schön singen. Für mich fühlt es sich allerdings sehr mechanisch und anonym an und ich würde mir mehr Emotion füreinander wünschen.

Aller guten Dinge sind 3: Pilates mit Baby

Den dritten Kurs habe ich primär für mich gebucht. Ich möchte wieder Sport machen. Zum einen zum mentalen Ausgleich und zum anderen, um körperlich wieder in meine Kraft kommen. Der positive Nebeneffekt ist, dass der Kleine mit den anderen Babys dabei ist und sie miteinander mit ihrem eigenen Spielzeug interagieren können. Tatsächlich gibt es außerhalb der Fitness-Studios nur ein sehr geringes Angebot an Sportstunden, bei denen das Baby dabei sein kann. Da würde ich mir mehr wünschen.

Wichtig ist die Uhrzeit

Jeder der drei Kurse hat seine Herausforderungen und bedarf jeweils einer anderen Vorbereitung.

Der Musikkurs ist von 9:15-10:00 Uhr. Ich merke, dass das so gar nicht unsere Zeit ist. Der Kleine schaut eher passiv zu. Normalerweise würden wir zu der Zeit erst langsam aufstehen. Das kann ich kurzfristig nicht ändern und würde ich so nicht nochmal buchen.

Der FenKid Kurs hingegen ist 11:15-12:30 Uhr. Hier können wir entspannt aufstehen. Essenziell für die Stimmung während des Kurses ist, dass er vorher ein kleines Schläfchen macht. Hat er das nicht, ist er übermüdet und quengelig. So ist der Kurs dann für uns eher anstrengend.

Pilates ist zeitlich von 13:00-14:00 Uhr perfekt in einer gewöhnlichen Wachzeit gelegen. Hier besteht die Herausforderung darin, dass er voll gestillt ist vor Beginn der Stunde. So ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass er während der Stunde mit sich und seinem Spielzeug oder Beobachten zufrieden ist.

Babykurse – notwendig oder nervig?

Ich bin mittlerweile absolut pro Baby-Kurs. Mit dem Blick auf die Zeit, den Inhalt und die Kursleitung.

Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber ich habe echt großartige Mamas kennengelernt und liebe es, gemeinsam Zeit zu verbringen, auch außerhalb der Kurse. Wir gehen wandern, in die Sauna, machen Sport, entlasten und stützen uns gegenseitig. Mit einer Familie habe ich Weihnachten verbracht und mit einer anderen Silvester. Ein ganz neues Netzwerk entsteht und das alte bröckelt mehr und mehr. Das ist unfassbar wertvoll für mich.

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