Introduction

Das kleinere Übel?

Das kleinere Übel?

Hi Leute,

letztes Mal habe ich ganz schön mit mir gehadert. Wie soll das noch 40 (bzw. 33) Wochen weitergehen, wenn es mir jetzt schon so schwer fällt?Aber: In den letzten 10 Tagen hatte ich null Bock auf Alkohol. Paradoxerweise freue ich mich zu berichten, dass mir mittlerweile oft übel ist. Vom Essen, vom Nicht-Essen, vor allem aber von Gerüchen und Anstrengung. Ich arbeite 30 Stunden (Mo-Do) in einer kleinen Praxis als Physiotherapeutin und noch eine Schicht in einem Cafe, mittlerweile sonntags tagsüber.

Interessanterweise ist es in der Praxis schlimmer. Hätte ich nicht gedacht. Aber der sehr nahe, oft intime Kontakt zu nicht immer gewaschenen Menschen stellt gerade eine harte Herausforderung dar. Ich war schon immer sehr geruchsempfindlich. Von süßen, schweren Parfums zum Beispiel habe ich richtig Kopfschmerzen bekommen. Mein Horror-Arbeitplatz wäre eine Parfümerie. Da ist mir der Kuhstall tausendmal lieber! Leider ist das jetzt noch um einiges schlimmer geworden. Am liebsten würde ich mir manchmal eine Gasmaske aufsetzen.

Vor ein paar Tagen zum Beispiel hatte ich einen Patienten, den ich im Schulter-Nacken-Bereich behandelt habe. Ich stand also am Kopfende der Behandlungsbank. Gott sei Dank lag er mit dem Gesicht nach unten, so dass er nicht gesehen hat, wie ich ein paarmal würgen musste, was ich mit Hustern versucht habe zu kaschieren. Der gute Mann hatte gefühlt seit mindestens drei Monaten die selben Socken und Schuhe an, welche sich trotz des Abstandes recht penetrant stoßweise in meine Nase schlichen. Dieses ging eine interessante Symbiose mit dem überaus angenehmen Geruch von zu langsam getrockneter und verschwitzter Wäsche ein. Abgerundet wurde der Spaß von einem dichten, schwarzen, sich über den kompletten Rücken inklusive Schultern erstreckenden Haarteppich. Das war reine Körperbeherrschung meinerseits …

Ich bin sehr froh, dass ich zwei wunderbare Kolleginnen habe, die auf mich Rücksicht nehmen und mit mir tauschen, wenn ich sie darum bitte. Bei starken Rauchern oder schwer parfümierten Damen mache ich das auch so. Die zwei wissen schon Bescheid, seit ich es weiß. Als Physio hat man ja auch öfter mal schwere Sachen zu heben, deswegen war mir klar, dass ich es den beiden sofort sagen müsste. Sonst bin nämlich immer ich diejenige, die die schweren Arbeiten gerne macht und sagt, lass, ich mach schon. Meinem Chef muss ich es auch bald sagen. Davor graust mir ein wenig. Wir sind insgesamt nur zu viert, und wenn ich wegfalle macht das schon was aus. Außerdem haben er und seine Frau sich bewusst gegen Kinder und für einen gehobeneren Lebensstil entschieden. Andererseits war er auch vor ein paar Monaten auf unserer Hochzeit und kann sich eigentlich ausrechnen was ihm blüht. Ich werde versuchen, einen geeigneten Zeitpunkt zu finden.

Bis bald!

Meine Erbse
Meine Erbse

1 comment on “Das kleinere Übel?

  1. Das mit den Gerüchen in der Schwangerschaft kenne ich sehr gut. Menschen mit einem starken Eigengeruch oder welche die nach Parfüm oder Rauch stanken, konnte ich absolut nicht riechen. Zum Glück hatte ich nicht viel mit Menschen zu tun bzw. konnte denen ausweichen, wenn ich die nicht riechen konnte:) Du hast natürlich richtiges Glück, dass du Kollegen hast, die für dich einspringen.

    Alles Gute

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