Introduction

Kein Alkohol ist auch (k)eine Lösung?

Kein Alkohol im Drink

Kein Alkohol ist auch (k)eine Lösung?

Dass man in der Schwangerschaft auf einiges verzichtet, wenn man sein ungeborenes Baby nicht gefährden will, ist heutzutage meiner Meinung nach ein absoluter no brainer. Allem voran Nikotin, Alkohol und andere Rauschmittel. 

Manch eine hält es dann aber immer noch doch eher mit dem Credo kein Alkohol ist auch keine Lösung.
V
erständnis dafür bei mir? Null.

Dass man sein Kind unwissentlich – oder schlimmer noch – wissentlich der Gefahr des fetalen Alkoholsyndroms aussetzt (hierzu habe ich bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben), ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Allein beim Schreiben dieser Zeilen werde ich wütend, wenn ich daran denke, dass Menschen durch ihren Egoismus oder ihre ist-mir-egal-Einstellung das Leben ihres ungeborenen Babys in Gefahr bringen. Die kleinen Wesen haben schließlich zu Beginn keinen Schutz, außer den, den sie von ihrer Mutter bekommen.

Wer nicht trinkt, fällt auf. Warum eigentlich?

Inzwischen gibt es unzählige Alternativen zu alkoholhaltigen Getränken. Allein schon durch die Sober Curios Bewegung der letzten Jahre hat sich da einiges getan. Natürlich schmecken diese Alternativen mal mehr mal weniger gut, aber so ist es mit dem persönlichen Empfinden bei Alkohol ja schließlich auch.

Und überhaupt, müssen es denn immer Alkohol oder ein Alkoholersatz sein?
Wie es aussieht irgendwie ja. 

In unserer Gesellschaft hat Alkohol einen selbstverständlichen Platz als Lockermacher und Getränk der Wahl.  Sei es bei bestimmten Anlässen wie Hochzeiten und Silvester oder einfach abends in der Bar, am Wochenende beim Feiern oder zur Pizza beim Italiener ums Eck. Es scheint, als gäbe es mehr Anlässe zu trinken, als nicht zu trinken. Und wer nichts trinkt, wird misstrauisch beäugt. Bei Frauen im Alter zwischen 20 und 40 kommt dann meist auch direkt die Frage nach einer potenziellen Schwangerschaft. Irgendwie unverschämt.

Und ja, wenn wir ehrlich sind, dann ist das meistens auch der einzige Grund, warum wir dauerhaft bzw. über einen längeren Zeitraum auf Alkohol verzichten.

Ich nehme mich da nicht aus. Vor meiner Schwangerschaft hab ich auch gerne abends mal ein Glas Rotwein zum Essen getrunken oder an einem sonnigen Tag im Cafe bei einem Spritz die vorbeiziehenden Leute beobachtet. Und ja, wenn ich feiern gegangen bin, dann gehört da auch selbstverständlich der ein oder andere Longdrink oder Shot dazu. (Seit ich die 30 überschritten habe, werden diese Gelegenheiten tatsächlich aber immer seltener. Einen Abend lang zu tief ins Glas geschaut, endet ab einem gewissen Alter einfach zu häufig mit einem Kater, der leider ganz und gar nicht Garfield-like nach Lasagne verlangt, sondern nach Kopfschmerztabletten – am besten für die nächsten 24 bis 48 Stunden.). 

Corona hatte Clubbesuche und Daydrinking in Bars bereits vorübergehend abgeschafft, mit Beginn meiner Schwangerschaft stellte ich meinen verbliebenen Alkoholkonsum dann komplett ein.

Benötigte ich den Alkohol um mich gut zu fühlen? Nein. Vermisste ich es ab und zu ein Gläschen Wein trinken zu können oder etwas anderes als Schorle zum Anstoßen zu haben? Ja. 

Ähnlich ging es auch Elena, wie sie hier bereits einmal schrieb.

Was also waren die Alternativen für Gin, Wein, Sekt und Co?

Allem voran war meine Alternative meistens einfach: Schorle. Ab und an vielleicht auch mit einem etwas herablassendem, also ich brauch ja auch ohnehin nicht immer zwingend Alkohol kombiniert. Ja ja, es ist so einfach sich erhaben zu fühlen, wenn man ohnehin keine Wahl hat 🙂

Aber auch ich spürte ein Vermissen. Ich machte mich auf die Suche.

Erster Stopp der Weinhandel. Mein Glas Rotwein am Abend fehlte mir doch am meisten. Die wenig hilfreiche Antwort der Verkäuferin: von alkoholfreiem Rotwein hätten sie zwei (!) verschiedene Optionen (neben den hunderten alkoholhaltigen Sorten). Auf meine Frage, welchen sie mir denn empfehlen würde, antwortete sie knallhart ehrlich: keinen, beide schmecken schrecklich. Ja gute Frau, sehe ich so aus, als ob ich eine Wahl habe? 😀

Also gekauft, probiert und der netten Verkäuferin absolut recht gegeben. Ich trau mich fast nicht es zu sagen, aber mein Abfluss war an dem Abend von uns beiden der größere Schluckspecht…

Meine zweite Alternativerfahrung verdanke ich meiner Nachbarin. Sie hat in ihrer Schwangerschaft eine alkoholfreie Spritzalternative für sich entdeckt und mir bei einem Besuch ein paar Fläschchen mitgebracht. Geschmacklich etwas herber aber vergleichbar mit Spritz. Mein Fazit: LECKER! Wurde fortan regelmäßig nachgekauft und auch ohne jeglichen Anlass genossen.

Obwohl der neue Drink und ich bereits gute Freunde geworden waren, probierte ich noch eine dritte Alternative, von dem ich zwei Probier-Fläschchen bekommen hatte. Leider nicht mein Geschmack, aber für die, die es mögen, sicherlich auch vielseitig kombinierbar. Gibt es in den zwei Geschmacksrichtungen Johannisbeere-Acerola und Curcuma-Ingwer.

Nach der Schwangerschaft ist vor der Schwangerschaft?

So wie nach der Schwangerschaft eigentlich nichts von jetzt auf gleich wieder wie vor der Schwangerschaft ist, bleibt auch der Alkohol erstmal weiterhin ein entfernter Bekannter für mich. Als Stillmama hört das mit dem Verzicht halt doch nicht gleich auf.
Ich probiere mich also weiterhin munter durch mögliche Alternativen und probiere alkoholfreie Drinks mit lustigen Namen wie Moscow Null oder Nojito…

Auf das erste richtige Glas Rotwein zur Pizza freue ich mich aber jetzt schon! 🙂

Photo by Olena Sergienko on Unsplash

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