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Blutungen und andere Beschwerden

Blutungen und andere Beschwerden

Als Schwangere lernt man schnell, mit den Veränderungen und Empfindungen des eigenen Körpers umzugehen. Während meiner ersten Schwangerschaft bemerkte ich bereits vor dem positiven Test erste Anzeichen: Schwindel, einen unerklärlichen Hautausschlag um meinem Bauchnabel und eine leichte Schmierblutung. Rückblickend denke ich, dass es sich dabei um eine Einnistungsblutung, eine sogenannte Nidationsblutung, gehandelt hat. Damals war ich noch entspannt, aber mittlerweile weiß ich, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft durchaus beunruhigend sein können.

Plötzliche Blutungen

Es war an einem Sonntag, als ich in der neunten Schwangerschaftswoche plötzlich braunen Ausfluss bemerkte. Ich war alarmiert. Doch von meinen früheren Fehlgeburten hatte ich eines gelernt: Wenn es in einem so frühen Stadium passiert, kann auch ein Arzt nichts gegen einen drohenden Abort unternehmen. Meine Ärztin war ohnehin gerade im Urlaub, also wartete ich den Montag ab. Dann der Schock: Hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier.

Diesmal zögerte ich nicht lange und ging in die Frauenklinik Maistraße, um mich durchchecken zu lassen. Mit dabei: mein Freund und meine damals vier Jahre alte Tochter. Nun hieß es erstmal Nummer ziehen und warten. Wegen Corona durfte mein Freund mich nicht einmal in den Wartebereich begleiten. Er musste mit unserer Tochter im Eingangsbereich ausharren. Ich versuchte, mich mit dem Gedanken abzufinden, unser Kind wieder zu verlieren.

Aufatmen nach der Untersuchung

Nach einer gefühlten Ewigkeit durfte ich endlich zur Anmeldung. Als ich den Mitarbeiterinnen meine Situation und die Sorge wegen meiner frühen Verluste schilderte, kam mir viel Verständnis entgegen. Während der Ultraschalluntersuchung kam schließlich die Entwarnung: Meinem Baby ging es gut. Sein Herz schlug kräftig. Ich war erleichtert.

privat

Die leichten Schmierblutungen setzten sich in dieser Woche fort, bis sie plötzlich verschwanden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag ging es dann aber wieder los. Ich brauchte Gewissheit. Wir entschieden uns für die Notaufnahme im Krankenhaus. Dort schickte man mich direkt in den Kreissaal. Wieder allein und mit FFP2-Maske ausgestattet wartete ich auf den jungen Assistenzarzt, der mich untersuchen sollte. Er erzählte mir, dass Blutungen in der Frühschwangerschaft nicht selten und meist harmlos sind. Eine richtige Erklärung für meine plötzlichen Blutungen bekam ich jedoch nicht.

Nach der Rückkehr aus ihrem Urlaub besuchte ich meine Frauenärztin, um endlich Klarheit zu erhalten. Der Grund für das Auftreten der Blutungen war eine tiefliegende Plazenta, auch Placenta praevia genannt. Das bedeutet, dass sich der Mutterkuchen noch in unmittelbarer Nähe zum Gebärmutterhals befand. Wenn dieser sich dehnt und öffnet, um Platz für das heranwachsende Baby zu schaffen, kann es zu leichten bis mittelschweren Bluten führen.  Bei den meisten Frauen, die in der Frühschwangerschaft eine tiefliegende Plazenta haben, wandert diese im Verlauf der Schwangerschaft jedoch nach oben und verursacht keine weiteren Komplikationen. So war es auch bei mir.

Doch Blutungen waren nicht die einzigen Beschwerden in den ersten zwölf Wochen der Frühschwangerschaft. Neben spannenden Brüsten, häufigem Harndrang (ich musste nachts bis zu sechsmal pieseln), Müdigkeit und Schüttelfrost litt ich kurzzeitig unter argen Rückenschmerzen.

Rückenschmerzen

Zu Beginn des zweiten Trimesters konnte das Gewicht des Fötus nicht der Grund für meine Rückenschmerzen sein. Er war gerade mal so groß wie eine Pflaume. Die Schmerzen ließen mich trotzdem nicht in Ruhe und eines Abends wurden sie sogar so schlimm, dass ich auf einem Bein nicht mehr auftreten konnte. Als ich meiner Frauenärztin während der Pränatal-Untersuchung von meinem Leiden berichtete, machte sie mir wenig Hoffnung, dass sich dieser Umstand bis zum Ende der Schwangerschaft bessern würde. Ich stellte mich darauf ein, bis zur Geburt mit starken Rückenschmerzen umzugehen. Glücklicherweise verschwanden sie jedoch genauso plötzlich, wie sie gekommen waren. Ein anderes Wehwehchen begleitete mich jedoch von den ersten Wochen bis zur Entbindung: In der dreizehnten Schwangerschaftswoche fing ich an, starke Sodbrennen zu bekommen.

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Sodbrennen

Sodbrennen war wohl die längste und lästigste Begleiterscheinung meiner Schwangerschaft. Während meiner ersten Schwangerschaft setzte ich noch ausschließlich auf altbewährte Haushaltsmittel: Ich schlürfte literweise Milch aus dem Tetra-Pack, futterte jede Menge trockene Haferflocken und schreckte auch nicht vor dem Verzehr von Heilerde zurück (die übrigens genauso schmeckt, wie sie heißt). Hauptsache, es half gegen das lästige Brennen in der Speiseröhre. Doch dieses Mal folgte ich der Empfehlung meiner Frauenärztin und nahm ein speziell für Schwangere empfohlenes Medikament ein, das die Symptome wirkungsvoll linderte.

Übelkeit und Gelüste

Obwohl Übelkeit und Gelüste als typische Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft gelten, war meine Erfahrung anders: Ich hatte meistens auf gar nichts Appetit. Zwar litt ich nicht mehr unter Übelkeit, hatte aber auch kein Verlangen nach Süßigkeiten, Kaffee oder gar Alkohol. Nur einmal beim Besuch eines Asia-Ladens überkam mich die Lust auf Instant-Nudeln mit süßsaurer Soße.

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In meiner ersten Schwangerschaft hatte ich hingegen mit einer latenten Übelkeit zu kämpfen, die bis zur Geburt anhielt. Es fühlte sich an wie ein Dauerkater nach einer durchzechten Nacht, der morgens begann und abends noch nicht besser wurde. Obwohl ich mich zum Glück nur einmal übergeben musste, konnte ich den Geruch vieler Lebensmittel nicht ertragen. Zwiebeln zum Beispiel waren für mich während meiner ersten Schwangerschaft tabu. Dafür entdeckte ich meine Liebe zu italienischem Essen. Pizza Funghi oder Spaghetti Napoletana gab es fortan einmal die Woche. Um meiner latenten Übelkeit entgegenzuwirken, stellte ich mir morgens regelmäßig Zwieback ans Bett und roch vor dem Aufstehen noch an einer frisch aufgeschnittenen Zitrone. Das half.

 

 

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