Introduction

Zeigt her eure Füße

Zeigt her eure Füße

Wenn es um Schuhe geht bin ich ganz klassisch Frau und einfach nur süchtig. Schuhe passen einfach immer, egal ob man ab- oder zugenommen hat, oder ob man eben schwanger ist. Mein Schuhschrank ist ein Himmel für Schuhverrückte und von einer beachtlichen Größe. Zwar fallen seit ein paar Wochen die hohen Schuhe etwas weg, aber dafür kann ich meine Sandalen und FlipFlops nun nach Herzenslust ausführen. Dabei ergibt sich allerdings langsam ein kleines Problem: Die Fußpflege.

Letzte Woche fiel es mir zum ersten Mal auf: Ich war ein bisschen bummeln und entdeckte in einer Drogerie eine unglaublich tolle Nagellackfarbe, die ich unbedingt auf meinen Fußnägeln haben wollte.  Voller Vorfreude kaufte ich das Fläschchen, eilte nach Hause und wollte mich sogleich an die Arbeit machen und lackieren. Jetzt bin ich generell nicht die gelenkigste Person, aber nun war es vollkommen gleich wie ich mich wand oder drehte, ich kam einfach nicht mehr in eine Position, die bequem war und in der ich lackieren konnte. Nach einigen erfolglosen Versuchen gab ich auf, stellte das Fläschchen frustriert auf den Couchtisch und schmollte ein wenig vor mich hin. Sowas doofes aber auch. Irgendwie musste ich dann aber auch über mich selbst schmunzeln, streichelte über mein Bäuchlein und flüsterte verschwörerisch: ‚Vielleicht muss uns einfach der Papa helfen.‘

Als Tom nach Hause kam und ich ihn zuckersüß ansah, während ich meine Bitte vortrug, lachte der zuerst schallend los. Auf die Frage, ob ich ihm meine Verrenkungen nochmal vorführen würde, zog ich einen Flunsch und schüttelte entschieden den Kopf. Genauso entschieden war aber auch Toms Antwort, denn der sagte zwar zu sich unter Qualen um die Länge zu kümmern, die Nägel auf aber unter gar keinen Umständen lackieren zu wollen. Keine Hilfe der Mann. Wobei er dann mit einer Idee kam, von der ich im Nachhinein nur profitiert habe. Tom schlug mir nämlich vor einfach zur Pediküre zu gehen und dort alles erledigen zu lassen. Anfangs sträubte ich mich etwas dagegen, denn über die Bilder auf denen diese armen Frauen in ihren Kittelchen vor den Füßen anderer knien, hatte ich mich ehrlich gesagt immer etwas lustig gemacht. Aber, schöne Schuhe brauchen einfach schöne Füße – also Termin vereinbart (auf Rat des Mannes übrigens für eine Wellness-Pediküre mit Peeling und Massage) und zu richtiger Zeit dann zum Studio gewatschelt.

Etwas seltsam fühlte es sich auch vor Ort noch an, wie ich mit meinem Bäuchlein auf dem erhöhten Stuhle saß und meine Füße in angenehm warmes Wasser hielt. Nach einem tollen Fußbad bekam ich dann Peeling, Massage, Fußpflege und schließlich den Lack auf die Nägel (ich hatte ihn extra mitgenommen ;)) und mit jedem dieser Schritte konnte ich mich tatsächlich mehr entspannen und zuletzt die ganze Sache einfach nur noch genießen.

Wellness an sich liegt mir nicht wirklich und ich in die Therme gehe ich auch relativ selten, aber vielleicht sind meine Schwimmbadbesuche und die Pediküre meine Schwangerschafts-Wellness, die ich mir gönnen sollte. Klingt für den ein oder anderen vielleicht oberflächlich oder kleinlich, aber ich finde, so schwanger darf man sich mit solchen oberflächlichen Kleinigkeiten öfter mal selbst etwas Gutes tun.

Foto: Creative Commons

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