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Was gibt es denn zu feiern?

Was gibt es denn zu feiern?

Eigentlich wollten wir meine Familie zum Abendessen zu uns einladen und ihnen bei der Gelegenheit von der Schwangerschaft erzählen. Aber mein Bruder kam uns zuvor und lud seinerseits die ganze Mannschaft ein. Zwei große Essen während einer Woche wären zum einen zu viel gewesen, zum anderen schon sehr verräterisch, warum wir auf unserem Essen beharren und im Vorfeld dann irgendwelchen bohrenden Fragen ausweichen zu müssen oder direkt gefragt zu werden “Was gibt es denn zu feiern? Bist du etwa schwanger?!”, darauf hatte ich keine Lust. Also fügten wir uns dem Schicksal, uns einfach nur bekochen zu lassen und uns um nichts kümmern zu müssen (auch nicht schlecht…).

Ein bisschen komisch kam es mir dann aber vor, als die Freundin meines Bruders zum Topmodell schauen nicht ihren heiß geliebten Weißwein trank und später auch noch schmunzelnd meinte, es gäbe was tolles zu sehen bei dem Essen. Die beiden werden doch wohl nicht etwa auch ein Kind erwarten! Das wäre ja… ziemlich abgefahren!

Patrick war skeptisch – was ich im Nachhinein auch hätte sein sollen. Es ist so leicht, plötzlich jedem ein Baby anzuhängen, wenn man selbst schwanger ist! Die große Neuigkeit war dann nämlich: Die neue Schrankwand! Tadaaaaa! Keine Büchertürme mehr und der Fernseher nicht mehr mitten im Raum. Was für eine Veränderung! Das mit dem Kind lässt bei den beiden wohl – wohlweislich – noch ein wenig auf sich warten…

Das hieß aber auch, dass nachdem alle ein paar Minuten lang das neu-erstrahlte Wohnzimmer bewundern durften, die Bühne frei für unseren Auftritt war. Und wie praktisch, dass sowieso gerade alle ein Glas Prosecco in die Hand gedrückt bekommen hatten. “Auf dan neue Wohnzimmer! Obwohl, zu neunt passen wir ja jetzt gerade noch so hier rein. Aber an Weihnachten wird das dann wohl ein wenig eng werden… da sind wir dann nämlich zu zehnt.” Tadaaaaa!

Das gab ein ‚Hallo‘ und ‚Hurra‘. Und im nächsten Moment nahm mir jemand grinsend das Proseccoglas aus der Hand: „Das trink dann mal ich.“ Ach ja, was man nicht alles mitmacht. Aber wenigstens das Abendessen durfte ich dann durchweg genießen.

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