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Bye Bye 2020!

Byebye 2020 - Rückblick auf das Corona-Jahr

Bye Bye 2020!

Was war das nur für ein Jahr!? Ein Jahr, dass viele von uns an ihre Grenzen gebracht hat. Ein Jahr, in dem Gewohntes in Frage gestellt wurde und man sich um Dinge sorgte, die man sonst als selbstverständlich angesehen hatte. Ein Jahr, das so schnell vergangen ist, auch wenn man oft das Gefühl hatte, die Zeit würde stillstehen. (Darüber hat auch Sandra einen schönen Beitrag geschrieben.)

Im Januar haben wir uns noch über die Bon-Pflicht und die Tatsache lustig gemacht, dass man nun für jedes Brötchen beim Bäcker einen Kassenzettel erhalten muss. Es scheint eine Ewigkeit her! Denn nur wenige Wochen später wurden die ersten Corona-Fälle in Deutschland nachgewiesen, was unser aller Leben für die kommenden Monate veränderte. Für die einen sehr stark, für die anderen weniger.

Jahresrückblick: Bye Bye 2020 und Stay Home!

Photo by Aryan Singh on Unsplash

Alles eine Frage der Sichtweise?

Was ich in dieser Zeit gelernt habe? Improvisieren und die Dinge nicht nur von ihrer negativen Seite betrachten. So beispielsweise im März, als Papa einen wichtigen vierstündigen Videocall hatte. Ein Arbeitszimmer haben wir leider nicht und die Arbeitsecke im Schlafzimmer existierte noch nicht. Also war das Wohnzimmer mit angrenzender Küche für vier Stunden Sperrgebiet. Was haben wir gemacht? Baby und ich sind mit dem Kinderwagen wandern gegangen und haben das frostige, aber trockene Wetter genossen. (Mehr zum zweiten Lockdown mit Kleinkind habe ich in diesem Beitrag geschrieben.)

Der Kita-Start wurde immer wieder verschoben, Papa war viel weniger auf Reisen und fast ständig im Homeoffice. So konnten er und unsere Kleine viel enger zusammenwachsen, als das ohne Corona jemals möglich gewesen wäre. Zudem habe ich viel frisch und gesund für uns drei gekocht und war immer viel joggen und Rad fahren. Wer weiß, ob ich so gesund gelebt hätte, wenn es mehr Alternativen gegeben hätte?

Corona 2020

Photo by Daniele Levis Pelusi on Unsplash

Ein holpriger Wiedereinstieg

Im Herbst stand dann mein eigener beruflicher Wiedereinstieg an. Aber auch der gestaltete sich Corona-bedingt ganz anders, als ich es mir immer ausgemalt hatte. Kein Kuchen zum Einstand, kein Platz im schicken neuen Office, in das die Firma in der Zwischenzeit umgezogen war. Kein Zusammensitzen mit Kollegen in der Mittagspause. Dafür eine endlose Aneinanderreihung von Videocalls, die meine nach der Elternzeit ohnehin geschwächte Konzentrationsfähigkeit komplett ausreizten. Aber auch das hat etwas Positives: zu jeder Zeit des Tages bin ich nur maximal 10 Minuten vom Kindergarten entfernt und immer verfügbar, falls etwas sein sollte.

Keine Partys, keine Veranstaltungen, kein Essen gehen

Nachdem unsere Kleine nun fast genauso Papa- wie Mama-Kind ist und sich inzwischen auch von Papa ins Bett bringen lässt, wäre in diesem Herbst nun endlich die Zeit gewesen, in der ich mal wieder abends gern etwas alleine unternommen hätte. Mit Freundinnen essen oder ins Kino, Cocktails trinken oder tanzen gehen. Ein Satz mit X: Das war wohl nix! Was bleibt sind lange Telefonate mit Freunden, Glühwein auf dem Herd und Filmabende auf der Couch. Und immerhin: eine digitale Weihnachtsfeier mit der Firma. Die war cooler als gedacht. Es gab Spiele und ein wirklich unterhaltsames Quiz und: eine digitale Weinprobe! Ein paar Tage zuvor erhielt ich ein Paket mit drei (!) Flaschen Wein per Post, die dann alle während der Feier verkostet wurden. Für mich war das die erste größere Menge Alkohol, die ich seit vor meiner Schwangerschaft getrunken habe. Klar gab es nach Ende der Stillzeit mal hier und da ein Glas Wein oder Sekt oder auch mal zwei. Aber das wars. Denn es bot sich weder die Gelegenheit noch herrschte die richtige Stimmung. Und mein Fazit, nachdem ich mich zu später Stunde aus der Firmenfeier ausklinkte und ins Bett wankte: Ganz in Ordnung, aber eigentlich habe ich die vielen Monate Alkohol-frei auch nicht so viel verpasst. Die Kopfschmerzen am nächsten Morgen erst recht nicht!

Und was bleibt?

Die Frage, die sich wohl viele am Ende dieses seltsamen Jahres stellen. Für meine Familie und mich war es, im Gegensatz zu vielen anderen, kein verlorenes Jahr. Wir hatten viel mehr Zeit für- und miteinander, als es unter normalen Umständen jemals möglich gewesen wäre. Wir haben uns besser kennengelernt, die guten wie die schlechten Seiten, und gehen nun in dieser schwierigen Zeit sensibler miteinander um. Wir sind alle enger zusammengewachsen, auch wenn es manchmal schwer war, so viel zusammen zu sein.

Das Wichtigste, was mich dieses Jahr jedoch gelehrt hat, ist Demut. Demut, denn eigentlich geht es meiner Familie und mir doch so verdammt gut! Was mich in diesen Tagen bekümmert, sind, wenn ich ehrlich zu mir bin, nur Befindlichkeiten. Wir sind nicht in finanzielle Nöte geraten, wir arbeiten bequem von zu Hause aus und kämpfen nicht wie viele andere in diesen Tagen in vorderster Front gegen dieses sch*** Virus. Nicht wie meine Schwester, die eigentlich Dermatologin, nun aber plötzlich Corona-Ärztin ist, und sich jeden Tag dem Risiko aussetzt, angesteckt zu werden. Die ich daher an Weihnachten nicht sehen und schon das gesamte Jahr viel zu selten besuchen konnte.

Aber auch das geht vorbei. 2021 steht in den Startlöchern. Und auch wenn uns dieses Virus und die damit einhergehenden Beschränkungen definitiv noch begleiten werden, wird das neue Jahr doch hoffentlich auch Veränderungen mit sich bringen. Mehr Zeit mit Freunden und im größeren Familienkreis. Einen schönen Urlaub, Erlebnisse und am wichtigsten: dass wir alle gesund bleiben.

In diesem Sinne sage ich „Bye Bye 2020!“, wünsche ich dir einen guten Rutsch und einen guten Start ins Jahr 2021.

Titelbild: Photo by Danil Aksenov on Unsplash

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