Länger habe ich hier nichts mehr von mir hören lassen. Die gute Nachricht zu Beginn: ich bin endlich im Mutterschutz angekommen und so langsam macht sich Babyfeeling breit.
Schwanger nur so nebenher
Was in der Zwischenzeit passiert ist und weshalb ich mich so lange hier nicht zu Wort gemeldet habe, darüber möchte ich kurz berichten. Drei Monate vor meinem Start in den Mutterschutz wurde in dem Unternehmen, für das ich arbeite, großzügig umstrukturiert. In Zuge dessen wurden langjährige Kolleg*Innen entlassen und ich sah mich plötzlich mit einer völlig neuen Position konfrontiert. Diese erforderte leider eine ganze Menge mehr Meetings, strikte Deadlines und Abstimmungen mit anderen Abteilungen als meine vorherige Stelle. Genau was man braucht, wenn man schwanger ist und daheim fast vier Wochen ein Kleinkind betreut, weil im Kindergarten jede Woche ein anderer Virus grassiert. *Ironie off*
Glücklicherweise waren wir zwischenzeitlich auch noch einmal im Urlaub und konnten den ganzen Alltagsstress hinter uns lassen. Trotzdem führte der ganze Trubel dazu, dass ich mich kaum auf das kleine Wesen in meinem Bauch einstellen konnte. Die Schwangerschaft lief die ganze Zeit eher so nebenher. Klar achtete ich immer gut auf mich, versuchte mich gesund zu ernähren, verzichtete auf alle verbotenen Lebensmittel und natürlich auch auf Alkohol und ging regelmäßig zum Arzt. Trotzdem blieb kaum Raum und Zeit, mich mit dieser ungeplanten Schwangerschaft und auch den Gedanken, die mich daher umtrieben so richtig auseinander zu setzen. Darüber hatte ich auch in diesem Artikel schon einmal geschrieben.
Es geht bergauf…
Seit drei Wochen ist es nun aber endlich soweit: ich bin im Mutterschutz angekommen. Zeitgleich hat auch unsere Tochter nach dem Wechsel von Krippe zum Kindergarten so richtig ihren Platz in ihrer neuen Gruppe gefunden. Nun geht sie jeden Morgen so richtig fröhlich hin. Zudem befindet sie sich nach Nucki-Abgewöhnung und teils nervenaufreibendem aber letztendlich erfolgreichem Töpfchen-Training nun wieder in einer „einfacheren Phase“. Sofern man das jemals über Kleinkinder sagen kann.
Zeit für mich, mich nun endlich mal etwas um das Baby in meinem Bauch und mich zu kümmern.
Endlich Babyfeeling im Mutterschutz
Und so genoss ich erst einmal den Mutterschutz in vollen Zügen. Eine Freundin aus Studienzeiten kam gleich zu Beginn für eine knappe Woche vorbei. Wir unternahmen gemeinsame Ausflüge, gingen spazieren und schauten abends in alter Tradition Mädchenfilme. Nach ihrer Abreise setzte ich mich dann endlich hin und verfasste meine Mutterschutz-To-Do-Liste. Einige der Punkte habe ich aus meinem eigenen Beitrag zum Mutterschutz übernommen, viele andere sind noch hinzugekommen.
Der wichtigste Punkt: alle Babysachen und Stillkleidung aus zig unterschiedlichen Koffern, Beuteln und Kisten in unserer vollkommen überfüllten und unübersichtlichen Abstellkammer zusammensuchen, sortieren, waschen und einräumen. So nervig und banal diese Aufgabe doch klingt: erstmals bin ich dabei so richtig in Babystimmung gekommen. Die niedlichen kleinen Strampler in der Hand zu halten und sich vorzustellen, dass darin schon bald ein kleines Wesen eingepackt sein wird. Winzige Socken zusammensuchen, bei denen man sich gar nicht vorstellen kann, dass da ein klitzekleiner Fuß hineinpasst. Und dieser eine süße Body, den ich damals zwei mal mit Gallseife einweichen musste, bis die gelbliche Muttermilch-Kacki vollständig wieder draußen war, nachdem die Windel unserer Tochter bis zur Halskrause übergelaufen war… Endlich Babyfeeling!
Photo by Christian Fickinger on Unsplash
Ich freute mich auch unheimlich, meine schönen Still-T-Shirts und mein Lieblings-Stillkleid aus der Versenkung zu bergen, ebenso wie meine normalen Nicht-Umstands-Jeans. Nun kann ich mich so richtig darauf freuen, all diese Dinge wieder zu tragen. Und vor allem mich so richtig hinein fühlen, wie es wohl sein wird, wieder den Tag damit zu verbringen, sich voll und ganz um ein neues kleines Menschlein zu kümmern.
Man sagt häufig, dass Gerüche am stärksten dazu beitragen, Erinnerungen hervorzurufen und Gefühle zu erwecken. Das kann ich nun nach 8 Ladungen Babywäsche und etlichen Stunden Einsortieren bestätigen. Was am stärksten Babyfeeling geweckt hat, war der Duft dieses speziellen sensitiven Waschmittels. Dieses hatte ich nur im ersten Jahr mit unserer Tochter verwendet und nun wieder gekauft. Dieser Duft strömte die vergangenen Tage aus dem Trockner und der Babykommode durch die ganze Wohnung. Er hat sich in meiner Nase festgesetzt, wie das Babyfeeling in meinem Bauch und meinem Herzen. Und endlich kann ich mich auch mal so richtig einfach nur auf unser zweites kleines Wunder freuen.
Titelbild: Bild von BRUNA BRUNA auf Pixabay
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