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Kreuz und Quer – Purzelbaum mit Folgen!

Kreuz und Quer – Purzelbaum mit Folgen!

Jetzt hab ich schon länger nichts mehr von mir hören lassen, da die letzten Wochen für uns alle etwas chaotisch und nervenaufreibend waren. Auf jeden Fall eine aufregende Zeit mit Purzelbäumen kreuz und quer.

Die „indische Brücke“ – der Klassiker.

Aufgrund meiner Schwangerschaftswehwehchen konnte ich im letzten Trimester (bzw. den letzten 5 Wochen) nicht mehr viel Ausdauersport machen. Ich suchte mir deshalb eine Alternative. Also standen erstmal Gymnastik und Schwangerschaftsyoga auf dem Programm. Da lag ich nun, am Boden, mit angewinkelten Beinen, Po in der Luft und versuchte mich in der „indischen Brücke“, bei vielen Schwangeren der Klassiker unter den Yogaübungen. Sie eignet sich übrigens auch als hervorragendes Beckenbodentraining. Das kann ja nur gut sein, dachte ich, als ich schwerfällig versuchte, die Übung zu machen. Plötzlich stach es mir seitlich in den Bauch. Ich hatte Schwierigkeiten mich zur Seite zu drehen, es schmerzte einfach zu sehr. Unser Hund Lou eilte sofort zur Hilfe, er stupste mich mit seiner kleinen Schnauze an. Dies kitzelte wiederum so sehr, dass ich erstmal Lachen musste und das führte nur zu noch mehr Schmerzen. Bis ich mich wieder aufsetzen konnte, dauerte es einige Zeit. Aua, tat das jetzt weh, hab wohl die Bauchmuskeln zu sehr angespannt. Wahrscheinlich eine Muskelzerrung, dachte ich. Glücklicherweise erholte ich mich relativ schnell wieder von dem Dilemma und blieb den Rest des Tages schmerzfrei.

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Plötzlich wieder neue Energie!

Die nächsten 2 Wochen sprühte ich plötzlich wieder vor Energie. Ich konnte längere Wege zu Fuß machen und hatte einen enormen Bewegungsdrang. Meine Leistenschmerzen waren wie verflogen und im Becken knackte es zum Glück auch nicht mehr. Max guckte erstmal verdutzt, als ich plötzlich wieder im Sportoutfit (ich sag nur Presswurstalarm) vor ihm stand und zum Walken losspurtete. Herrlich, strahlender Sonnenschein, Natur und frische Luft, besser hätte der Tag nicht starten können. Als ich nach fast einer Stunde zu Hause ankam, hatte ich immer noch nicht genug und machte deswegen noch ein paar Dehn- und Yogaübungen. Diesmal war ich natürlich vorsichtiger mit den Ausführungen der Übungen und merkte auch relativ schnell, dass ich mich seitlich nicht mehr so gut auf die Yogamatte legen konnte. Irgendetwas tat einfach weh.

Vorstellung in der Geburtsklinik.

Endlich war es soweit, ich wartete schon sehnlichst auf den Vorstellungstermin in der Frauenklinik. Seit fast drei Monaten hatte ich keinen Ultraschall mehr und war deshalb ziemlich gespannt, was sich in den letzten Monaten bei unserer Kleinen so getan hatte. Die letzten 3 Wochen standen an, da ist man dann natürlich schon mal neugierig auf das Gewicht und vor allem auf den Kopfumfang, wenn man vorhat eine Spontangeburt zu haben. 😉  Also ging ich super nervös in die Klinik. Zuerst hatte ich das Gespräch mit einer Hebammen-Studentin, die erstmal eine Anamnese machte und mir auch schon einige Fragen beantworten konnte. Jetzt war ich zum Glück schon etwas beruhigter. Danach ging das Gespräch mit einem netten „Frischling“ (junger Assistenzarzt) weiter, der freundlich bemerkte: „Ihr Kind liegt ja seit der 33. Schwangerschaftswoche schon in Schädellage, also im Becken und ist quasi bereit zur Geburt. Mit Blick auf ihr Alter würden wir eventuell auch schon früher einleiten, aber jetzt schauen wir uns das ganze erst einmal an.“ Whaaat? Ganz schön frech, dieser Jüngling!

Querlage – ein Purzelbaum mit Folgen!

„Oh, das sieht jetzt aber nicht so gut aus!“ waren seine ersten Worte, als er den Ultraschallkopf hin und her schwenkte. Und ich sah es auch sofort, wie kann das nur sein, dachte ich, wie kann man denn nur so quer liegen, das kann doch nicht bequem sein! Und so wurde es mir dann auch durch den Jüngling bestätigt. Kein Wunder, dass ich Probleme hatte seitlich zu liegen, wenn da so ein Kopf rausragt. Da unsere Kleine nur 2500 Gramm hatte und auch nicht besonders groß war (woher auch, ich bin auch nur 1,56 cm), hatte sie noch super viel Spielraum zum Purzelbäume schlagen und sich schnell mal, kurz vor Schluss dazu entschlossen, aus dem Becken zu purzeln und in Querlage zu verharren. Jetzt war mir auch eindeutig klar, warum ich keine Beckenschmerzen mehr hatte… kein drückender Kopf im Becken, keine Schmerzen! Der Arzt klärte mich anschließend über eine „äußerliche Wendung“ auf, die in den nächsten Tagen gemacht werden sollte. Ein Kind in Querlage spontan zu gebären ist auf keinen Fall möglich, soviel stand fest. Er erklärte mir deswegen, die Durchführung der äußeren Drehung und dass diese mit Schmerzen verbunden sein kann. „Man sollte locker bleiben“ waren seine Worte. Aha okay, „Mann“ redet sich aber sehr leicht, dachte ich mir.

Risiken einer äußerlichen Wendung.

Ebenso zählte er eine Reihe an Risiken auf, die durch so eine Wendung entstehen können. Blutungen, Plazenta Ablösung, abfallende Herztöne des Kindes, Platzen der Fruchtblase bis hin zur Notsectio (Notfallkaiserschnitt). Zudem kann es natürlich auch sein, dass sich die Kleine nach dem ganzen Tohuwabohu wieder in die Querlage zurückdreht. Als ich mir das alles anhörte, war ich erstmal am Ende mit meinen Nerven. Anschließend erhielt ich dazu gleich noch eine Aufklärung für einen Kaiserschnitt, just in Case natürlich! Als Alternativmethoden kamen Akupunktur, Moxibustion (Hitzestimulation von Akupunkturpunkten), Lichttherapie, Spieluhr aufs Becken legen und bestimmte Bewegungen der Mutter wie z.B. Knie-Ellenbogen-Lage oder und jetzt kommts, die „indische Brücke“ in Frage. Oh Mann, was für eine Sch….!, hätte ich am liebsten laut geschrien, nach einem tiefen Atemzug, hab ich es mir dann aber doch lieber mal verkniffen. Da der Termin für die Wendung 2 Tage später schon stattfinden sollte, hatte ich nicht viel Verschnaufpause, um Alternativmethoden auszuprobieren. Leider war zudem auch noch meine Hebamme im langersehnten Urlaub und die Auswahl an Alternativen deshalb sehr beschränkt. Dennoch machte ich fleißig Übungen, ja auch die „indische Brücke“, die mir dieses Dilemma wahrscheinlich erst eingebrockt hatte.

Ob die Alternativmethoden etwas gebracht haben oder ob es schließlich doch zu einer äußeren Wendung kam, es bleibt auf jeden Fall spannend! Beim nächsten Mal gehts weiter mit meiner kleinen Querlenkerin im Bauch. 😉

Bis dahin,

bleibt alle gesund und liebe Grüße

Eure Sunny

 

Photo by Daiga Ellaby on Unsplash

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