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Schmerzen – Teil 2 der Schwanger­schafts­wehwehchen!

Schmerzen – Teil 2 der Schwanger­schafts­wehwehchen!

Bei meinem Artikel „Die Schwangerschaftswehwehchen – nimmt das auch mal ein Ende…“ habe ich Euch schon über ein paar Unannehmlichkeiten, die eine Schwangerschaft so mit sich bringen kann berichtet. Da noch so einige Beschwerden im Laufe meiner Schwangerschaft dazugekommen sind, die anderen Schwangeren sicherlich auch sehr bekannt vorkommen, zähle ich hier noch ein paar Wehwehchen auf.

Die Mutterbänder…

Mutterbandschmerzen. Jede schwangere Frau wird im Laufe ihrer Schwangerschaft mehr oder weniger starke Mutterbandschmerzen entwickeln. Aufgrund des Wachstums der Gebärmutter und des Babys kommt es zu einer Dehnung der Mutterbänder. Man spürt ein Ziehen im seitlichen Unterbauch mit zusätzlichen Schmerzen/Ziehen in der Leistengegend. Bei mir fingen die Schmerzen in der Leistengegend schon ab der 16. Schwangerschaftswoche an. Nach dem Joggen war es plötzlich unmöglich schmerzfrei ein Bein zu heben, sodass ich den restlichen Tag nicht mehr ohne Schmerzen gehen konnte. Weil ich Laufen liebe, wollte ich es nicht wahrhaben und ging 1 Woche später erneut zum Joggen und die darauf folgende Woche ebenso. Was soll ich sagen, es war immer dasselbe Spiel, Schmerzen und Ziehen in der Leiste und auch kein langsames Spazieren war danach ohne Beschwerden möglich. Natürlich wurde mir von der Frauenärztin sofort ein absolutes Laufverbot erteilt. Für mich ein totales Drama, für unseren Hund Lou (der faulste Hund, den ich kenne) eine willkommene Abwechslung, endlich hieß es nur spazieren. Um meinen Bewegungsdrang zu stillen, musste eine neue Sportart her. Mein Tipp: Schwimmen!

Migräne in der Schwangerschaft!

Schwangerschaftsmigräne. Da der Hormonhaushalt während der Schwangerschaft ordentlich durcheinander gerät, leiden viele schwangere Frauen unter Migräne Anfälle. Ich selbst war nie ein Kopfschmerzmensch bzw. hatte ich auch noch nie Migräne.  Leider gehörte ich zu den Leuten, die voreingenommen die Augen verdrehten, wenn sich die „eine“ Arbeitskollegin mal wieder aufgrund von Migräne Attacken, am Telefon krank meldete. Tja, wieder mal ein stressiger Dienst, während die andere auf der Couch lümmelte, dachte ich. Während meiner Schwangerschaft wurde ich dann jedenfalls Besserem belehrt. Hämmernde Kopfschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, dazu noch extreme Licht- und Lärmempfindlichkeit. Hätte ich doch bloß mal die Klappe gehalten dachte ich, während ich wie ein Häufchen Elend über der Kloschüssel kauerte.

Obwohl ich mich aufgrund meines Berufes als Kinderkrankenschwester auf der Kinderkrebsstation bestens mit Schmerzmitteln auskenne, ging ich als Schwangere sicherheitshalber erstmal in die Apotheke um mich beraten zu lassen. Die Apothekerin legte mir Nahe nur in dringendsten Notfällen Paracetamol zu nehmen. Da Paracetamol bei mir keinerlei WIRKUNG zeigt, beschloss ich deshalb einfach komplett auf Schmerzmittel während der Schwangerschaft zu verzichten. Ich griff zu altbewährtem japanischem Pfefferminzöl und Cool Pack. Verbrachte die meiste Zeit auf der Couch in Dunkelheit und Stille. Wäre ich nicht schwanger gewesen und für den kleinen Wurm in mir verantwortlich, hätte ich schon längst einen Schmerzcocktail intus. Es war erstaunlich was man alles aushalten konnte. Selbst mein Mann, der sich öfters Ibuprofen bei Kopfschmerzen einwirft, versuchte es einfach mal OHNE.

Oh je, ich hab Rücken!

Rückenschmerzen. Im ersten Trimester werden Rückenschmerzen häufig durch Dehnung der Muskeln und Bänder ausgelöst. Mit zunehmendem Bauchumfang und Gewicht des Kindes werden die Bänder und Muskeln der Wirbelsäule zusätzlich stärker belastet. Dies kann vor allem im Lendenbereich zu Schmerzen führen. Aber auch zur Verspannung von Schulter- und Nackenmuskulatur. Glücklicherweise bin ich bis jetzt (bald am Ende der Schwangerschaft) noch von Rückenschmerzen verschont geblieben. Mein Tipp: Bewegung ist das A und O. Als optimale Sportarten eignen sich Schwimmen, Walken (mit Stockunterstützung) oder Schwangerenyoga wie die Katze-Kuh Übung im Vierfüßlerstand. Natürlich sollte jede Bewegung in angemessenem Tempo und nicht zu intensiv ausgeführt werden. Ebenso die tägliche Verfassung der Schwangeren spielt hier eine Rolle. Zur Schmerzlinderung eignen sich zum Beispiel auch Wärmeanwendungen und Akupunktur oder ein Schwangerschaftsgürtel, der zur Unterstützung dient.

Photo by Toro Tseleng on Unsplash.

Schlaflose Nächte – Hüftschmerzen.

Hüftschmerzen/Beckenschmerzen. Hüftschmerzen treten in der Schwangerschaft sehr häufig auf. Schuld daran sind wieder mal hormonelle Veränderungen, die Sehnen und Bänder elastischer machen und somit auf die Geburt vorbereiten. Dadurch kommt es auch zu einer Lockerung der Schambeinfuge/Symphyse (sie verbindet die zwei Beckenhälften normalerweise fest miteinander). Aber durch die Auflockerung können sich die Beckenböden gegeneinander verschieben und dies kann teilweise zu extremen Schmerzen führen. Vor allem im Liegen beim Drehen aber auch beim Treppen steigen. Ich hatte schon ab der 28. Schwangerschaftswoche Beckenschmerzen. Seitdem knackst es ständig, wenn ich mich im Bett umdrehe. Dazu kommen noch Schmerzen in den Hüften. Was bringt Erleichterung? Zum Beispiel sind Stillkissen bzw. ein Seitenschläferkissen, perfekt um das Becken zu entlasten. Oder einfach in Seitenlage ein festes Kissen zwischen die angewinkelten Knie legen, um das Becken somit zu unterstützen. Gymnastikübungen vor allem Beckenbodengymnastik sind ideal um das Becken und Gelenke zusätzlich zu stabilisieren. Akupunktur, Physiotherapie oder Osteopathie können Linderung bringen. Ebenso wird häufig ein Schwangerschaft- bzw. Symphysengürtel empfohlen, der das Becken stabilisiert.

Geschwollene Füße, schwere Beine und dicke Finger…

Beinschmerzen/Wassereinlagerungen. Egal ob dick oder dünn, sportlich oder unsportlich, Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft kann man kaum vermeiden. Die Hormone, vermehrtes Blutvolumen und das wachsende Baby tragen einen großen Teil dazu bei. Wir können im ganzen Körper Wasser einlagern, ohne es zu merken. In der Schwangerschaft lagert man ca. 4-6 Kilo Wasser ins Bindegewebe ein. Dazu kommt eine stärkere Durchblutung der Gefäße, die sich weiten und somit Ödeme entstehen. Schwangere klagen oft über geschwollene, schmerzende Beine und dicke Füße nach einem langen Tag im Sitzen oder Stehen. Glücklicherweise gehöre ich zu den schwangeren Frauen, die nicht so viel davon merken. Ich komme noch locker in meine Schuhe und der Ehering passt auch noch. Was hilft? Wichtig ist viel zu trinken, mindestens 2 Liter am Tag, um den Stoffwechsel aufrechtzuerhalten. Bewegung wie zum Beispiel Schwimmen, Gymnastik, Yoga oder Rad fahren um die Wadenpumpe zu aktivieren. Ebenso hilfreich gegen geschwollene Beine sind Kompressionsstrümpfe. Und natürlich immer mal wieder die Beine hochlagern. Meine Ärztin sagt immer: „Lieber Liegen und Laufen, Statt Stehen und Sitzen!“

In diesem Sinne gehe ich jetzt gleich mal mit unserem Hund Lou eine Runde raus! 😉

Euch noch eine schöne Woche und bis bald!

Eure Sunny

 

Photo by Raphael Lovaski on Unsplash

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